St. Wolfgang braucht dringend neue Orgel/Benefiztheateraufführung am 9.2.03

Hat man da noch Töne?

Noch gibt die Orgel von St. Wolfgang wenigstens ein paar Töne von sich. Aber auch das könnte bald vorbei sein, fürchtet der Kirchenmusiker Stefan Ludwig.

Noch gibt die Orgel von St. Wolfgang wenigstens ein paar Töne von sich. Aber auch das könnte bald vorbei sein, fürchtet der Kirchenmusiker Stefan Ludwig.

Haidhausen · Sie pfeift »aus dem letzten Loch«, die Orgel von St. Wolfgang in der Balanstraße: Immer häufiger bleiben einzelne Töne hängen oder kommen beim Zusammenspiel viel zu spät.

Auch die klangliche Bandbreite der Orgel schrumpft zusehends, oder besser »zuhörends«, denn während der letzten Jahre haben immer mehr Register vollkommen den Geist aufgegeben. »Von den insgesamt 31 sind mittlerweile nur noch 17 Register spielbar«, klagt Kirchenmusiker Stefan Ludwig. »Davon können aber nur acht leisere Register für die Chor- und Gemeindebegleitung verwendet werden«, setzt er seufzend hinzu. Der Rest sei dafür viel zu laut.

Sollten die Ausfälle weiterhin in der gleichen Regelmäßigkeit zunehmen wie im letzten Jahr, dann werde die Pfarrei wohl bis 2004 keine Orgel mehr haben, fürchtet Ludwig: »Von den acht Begleit-Registern brauchen nur noch ein oder zwei wegzufallen, dann kann ich den Laden zusperren.« Für die Chormusik in St. Wolfgang, besonders für die Pfarrsingschule, die Ludwig seit seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren aufgebaut hat, wäre das ein herber Schlag.

Doch was tun? Eine Instandsetzung würde sich nach Einschätzung von Sachverständigen auf keinen Fall lohnen und ein Orgelneubau ist eine kostspielige Sache: Nach ersten Kostenvoranschlägen müsse man mit etwa 280.000 Euro rechnen, so Ludwig.

Einen größeren Beitrag zu diesen gewaltigen Kosten zu leisten, hat sich jetzt der »Orgelförderverein« von St. Wolfgang zum Ziel gesetzt. »Eigentlich gibt es diesen Verein schon seit 17 Jahren«, erklärt der frischgebackene zweite Vorsitzende Bernhard Poschenrieder.

»Aber die Arbeit war in den letzten Jahren beinahe eingeschlafen.« Unter einer neuen Führung wird sie nun, angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Situation, wieder verstärkt vorangetrieben. Eine intensive Sponsoren-Suche und Mitgliederwerbung ist bereits in vollem Gange.

Bisher hat der Verein 24 zahlende Mitglieder, »davon allerdings maximal die Hälfte aus der Pfarrei St. Wolfgang«, wie Bernhard Poschenrieder feststellt. Noch ist es aber nicht zu spät: Eine gute Möglichkeit, den Bau der neuen Orgel zu unterstützen, bietet sich zum Beispiel am kommenden Sonntag: Um 15 Uhr ist im Saal des Jugendwohnheims Salesianum am St.-Wolfgangs-Platz 10 das volkstümliche Theaterstück »Graf Schorschi« zu sehen.

Der Eintritt ist frei, aber die aufgestellte »Spendenpfeife« freut sich über Fütterung... Nähere Infos zum Orgelförderverein unter Telefon 45 86 76 66. rme

Artikel vom 05.02.2003
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