Musik aus dem Innersten ­ zielte auf die Seele und traf

Die »Klezmorim« spielen

Anfang 1999 fanden sich fünf Musiker verschiedenster Herkunft zusammen, um einer ganz besonderen gemeinsamen Leidenschaft nachzugehen:

der Klezmer-Musik. Sowohl der ethnische Mix als auch die unterschiedlichen musikalischen Impulse haben dafür gesorgt, dass aus ihnen KLEZMORIM (»Musikanten«) geworden sind.

Das erste öffentliche Konzert fand im Mai 1999 im restlos ausverkauften Konzertsaal des Gasteigs in München statt. Sowohl die begeisterten Zuhörer als auch der gelungene CD-Mitschnitt ermutigten KLEZMORIM, ihren begonnenen Weg musikalisch und konzeptionell weiter zu beschreiten.

Es folgten wöchentlich ausverkaufte Konzerte in und um München, so etwa im Alten Kino in Ebersberg, wo auch die Live-CD vorgestellt wurde, oder bei Rudi Zapf¹s Kulturtagen in Ottersberg. Und schließlich begaben sich KLEZMORIM im August Œ99 mit dem KLEZMOBIL auf Griechenland-Tournée. Ganz in der Tradition der einstigen Klezmer-Musiker, die von Dorf zu Dorf, von Shtetl zu Shtetl wanderten, um bei Hochzeiten oder anderen Festlichkeiten aufzuspielen, spielten KLEZMORIM auf Dorfplätzen und in Tavernen und konnten die Herzen ihrer Zuhörer erobern.

»Instrument des Gesangs« bedeutet Klezmer auf Jiddisch, der Sprache, die sich aus Hebräisch und Mittelhochdeutsch entwickelt hat und in der die Liedertexte verfasst sind. Diese Sprache, die »Mamme-Loschn«, wie sie liebevoll genannt wird, lässt ebenso wie die Musik unmittelbare, emotionsgeladene Bilder entstehen.

KLEZMORIM sind der Überzeugung, dass in der steten Weiterentwicklung das eigentliche Wesen der »traditionellen« Klezmermusik liegt. In intensiven Proben werden alte Stücke gemeinsam arrangiert und neue entwickelt. So stellen überlieferte Lieder und Themen die Basis ihrer Interpretationen; durch die Verwendung moderner musikalischer Elemente vorwiegend aus dem Jazz erhalten sie einen eigenständigen, unverwechselbaren neuen Charakter.

Die »Klezmorim« spielen am Donnerstag, den 26. Oktober 2000, um 19.30 Uhr, in der Dankeskirche, in Milbertshofen, Keferloher Straße 66, im Rahmen der Ausstellung »Exodus-Zyklus« von Marc Chagall. Die Kirche stellt auch ihren neuen Bassisten, Georg Karger, vor. Eintritt frei, Spenden erwünscht. N.F.

Artikel vom 25.10.2000
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