Diskussion über geplante Tramlinie von der Parkstadt Schwabing

Zur Münchner Freiheit – ja oder nein?

Hofft auf eine Neugestaltung der Münchner Freiheit – Werner Lederer-Piloty, Vorsitzender des BA 12 Schwabing-Freimann.	Foto: aw

Hofft auf eine Neugestaltung der Münchner Freiheit – Werner Lederer-Piloty, Vorsitzender des BA 12 Schwabing-Freimann. Foto: aw

Schwabing · Soll die neu geplante Tramlinie von der Parkstadt Schwabing zur Münchner Freiheit führen oder nicht?

Für die Freimanner SPD ist die Frage mit einem klaren ja zu beantworten. Schließlich bringe diese Trasse verkehrstechnische Vorteile für die Freimanner Bürger, so das Argument der Genossen aus dem Münchner Norden. »Für die Freimanner ist die Münchner Freiheit ein Fixpunkt, wo man zum Einkaufen und für sonstige Erledigungen hinfährt«, betont der Vorsitzende Jürgen Fischer, »die Freimanner SPD verkennt nicht die finanziellen Probleme der Stadt, denn die Streckenführung zur Münchner Freiheit ist teuer.

Wir sind aber überzeugt, dass für die nördliche Stadtentwicklung auf lange Sicht eine Anbindung an die Münchner Freiheit die bessere Verkehrserschließung ist«.

Die Parkstadt Schwabing entsteht am nördlichen Ende des Stadtteils und grenzt an Freimann. Neben 1.500 Wohnungen werden auch 12.000 Arbeitsplätze im Dienstleistungs- und Gewerbesektor geschaffen.

Verkehrstechnisch liegt das Neubaugebiet bereits sehr günstig: Der Mittlere Ring führt zu den Autobahnen, und die Haltestellen »Nordfriedhof« und »Alte Heide« der U-6 sorgen für eine gute Anbindung an die Innenstadt. Zusätzlich sind noch eine Buslinie sowie die Straßenbahn-Trasse, die im Westen durch die Parkstadt Schwabing verlaufen wird, geplant. Fest steht, dass ein Endziel der Tram in jedem Fall der Scheidplatz sein wird.

Doch ob sie zusätzlich, über die Parzivalstraße auch zur Münchner Freiheit fahren wird, ist umstritten. Weder die Stadt noch der Bezirksausschuss 12 Schwabing-Freimann (BA) haben bis jetzt eine Entscheidung getroffen. Für den BA reichen die Argumente der Freimanner SPD nicht aus. Denn ob der BA dieser Trasse zustimmen wird, hängt ganz davon ab, »welche Auswirkungen sie auf den Platz hat«, betont der BA-Vorsitzende Werner Lederer-Piloty, ebenfalls SPD.

Aus verkehrstechnischer Sicht »bietet sich die Münchner Freiheit für die neue Tram zwar an, sie ist aber trotzdem ein massiver Eingriff in ein städtebauliches Gefüge«, so Lederer-Piloty. Deshalb unterstrich er nochmals seine Aussage vom vergangenen Sommer, einer Tramhaltestelle an der Münchner Freiheit nur dann zuzustimmen, wenn im Gegenzug das »Provisorium Münchner Freiheit« endlich neu gestaltet werde. (Die Schwabinger Seiten berichteten.)

»Ich sehe ungern, dass wir das miteinander verklammern«, kommentierte Jürgen Fischer die Forderung des BA 12, gegenüber unserer Zeitung. »Ich bin darüber nicht ganz glücklich«. Lederer-Piloty hingegen zeigt wenig Interesse am Anliegen seiner Parteikollegen aus Freimann: »Es berührt mich kaum, was die Freimanner SPD zu diesem Thema sagt«.

Schließlich bringe die Tram den Freimannern, bis zur einer weiteren Ausdehnung der Parkstadt Schwabing, nicht viel. »Im Moment ist das Zukunftsmusik für die nächsten 10 bis 20 Jahre«. Doch das letzte Wort hat letztlich die Stadt und die wird erst in den nächsten Monaten über eine endgültige Festlegung der neuen Trasse beraten. aw

Artikel vom 23.01.2003
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