»Beats statt Schläge«

Altstadt · Unter dem Motto: »Beats statt Schläge« findet eine Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtakademie und TUNION e.V. statt.

Im ersten Vortrag am Freitag, 17. Januar, um 20 Uhr in den Räumen der Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Straße 24, wird der Frankfurter Musikpädagoge Prof. Hans-Günther Bastian die Studie und Modelle für die Zukunft vorstellen. Der Eintritt kostet acht Euro (ermäßigt sieben Euro). Zwei weitere Vorträge dieser Reihe sind überschrieben: »Gibt es eine Erziehung zum glücklich sein?« (21. März, Gerald Hüther, Prof. für Neurobiologie, Göttingen) und »Erziehung ist (k)ein Kinderspiel« (9. Mai, Peter Paulig, Prof. für Pädagogik, Eichstätt).

»Musik macht Kinder intelligenter und sozial kompetenter« – das ist das Ergebnis der europaweit größten Studie zum Einfluss von Musikunterricht an Schulen. Für Bastian, der diese Studie im Auftrag der Bundesregierung durchführte, ist dies keine Überraschung. Ist doch für ihn Musik »das sozialste Medium überhaupt; sie führt Menschen zusammen und fördert das Erleben von Gemeinsamkeit.«

Die Lehrer der beteiligten Schulen beobachteten, dass Schulvandalismus und das Aggressionspotenzial in den Klassen zurückgingen und das soziale Klima sich überhaupt signifikant verbesserte. Für Prof. Bastian wäre hier ein ideales Feld für die Bildungspolitik, sehr früh schon gewaltpräventiv zu wirken.

Das gemeinschaftsbildende Potenzial der Musik soll jetzt im Mittelpunkt eines neuen gewaltpräventiven Projektes stehen: »Es überrascht, dass Musik in den bisherigen Projekten zur Gewaltprävention keine oder nur eine Rolle am Rande spielt«, sagt dazu die Initiatorin und Gründerin der Stiftung MUSIKUZ (Musik, die Kunst des Zusammenlebens), Gisela Lenz. Die Stiftung möchte Wissenschaft und Praxis zusammenbringen.

Das Projekt »Beats statt Schläge« wird in diesem Jahr an einzelnen Schulen im Rahmen von Projekttagen starten. Schulklassen sind für diese Arbeit besonders geeignet, weil der Klassenverband über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt. Die Lehrer werden – je nach Wunsch und Bereitschaft – mit eingebunden.

Artikel vom 16.01.2003
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