Senioren im Internet

Ulrich Egger, Leiter des ASZ Schwabing-West, führt Therese Piotrowski in die Welt des Internet ein. Foto: aw

Schwabing · Sie möchten sich über die Angebote des Alten- und Service-Zentrums Schwabing-West (ASZ) erkundigen? Oder vielleicht den Speiseplan des Mittagstisches erfragen?

Warum schauen Sie nicht einfach im Internet unter www.asz-schwabing-west.de nach? Hier können Sie in der »Fotogalerie« auch die Räume des Zentrums begutachten.

Sie haben das Internet noch nie genutzt? Kein Problem – denn das ASZ in der Hiltenspergerstraße 76 bietet laufend Computer- und Internetkurse für Senioren an. Und da die Kurse immer gut besucht sind, ist sich Ulrich Egger, Leiter des Alten- und Servicezentrums, sicher, dass die Homepage der Einrichtung nicht nur von den Angehörigen der Senioren, sondern auch von den alten Menschen selbst immer häufiger besucht wird. »Ohne dass wir groß Werbung gemacht haben, ist die Nachfrage da«, freut sich Egger.

Geleitet werden die Kurse von dem Zivildienstleistenden Folke Ashberg, 25, der seit langem in der Computerbranche tätig ist. »Der älteste Teilnehmer bisher war 96 Jahre alt und hat sich jetzt selbst einen Computer gekauft«, erzählt Egger. »Wenn sich jemand einen Computer zulegt, helfen wir auch beim Installieren«.

Doch obwohl immer mehr Senioren über Computer- und Volkshochschulen das Internet entdecken, gibt es bisher kaum aufschlussreiche Studien darüber, wieviel Prozent der »www-Nutzer« über 65 Jahre sind. Die Gesellschaft für Konsum, Markt und Absatzforschung in Nürnberg hat bei Ihrer Studie über die »www-Nutzer pro Monat« Menschen über 69 Jahren vollkommen ausgeklammert.

Die letzte Altersgruppe umfasst die 50 bis 69-Jährigen. Von denen klicken sich immerhin 33% mindestens einmal pro Monat ein. Da allein knapp 15% der Münchner über 65 Jahre ist, erstaunt es doch sehr, dass diese Bevölkerungsgruppe für Internet-Studien (noch?) keine Rolle spielt.

Doch nicht alle Senioreneinrichtungen sind im Netz zu finden. »Für unser Klientel ist es noch nicht so wichtig«, glaubt Margarethe Götz vom Alten- und Servicezentrum-Nord in der Rümannstraße 60. Zwar sei ein Internetauftritt geplant, doch im Moment »sind wir noch im Umbau«. Wichtig sei vor allem, dass andere Beratungsstellen »uns im Internet finden«.

Ob später, wenn das ASZ-Nord in seine neuen Räume an der Münchner Freiheit umgezogen sein wird, Computerkurse angeboten werden, »kommt darauf an, wie das Geld läuft«, betont Margarethe Götz. Vorerst setzt die Einrichtung ausschließlich auf Sport-, Sprachen- und Kreativkurse.

Wer noch nicht »online« ist, sich aber für einen Computerkurs interessiert, kann sich unter Telefon 30 66 91 10 beim ASZ informieren. aw

Artikel vom 16.01.2003
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