Neuer Stadtteilführer: »Soziale Welt der Ludwigs- und Isarvorstadt«

Im Viertel gelebte Vielfalt

Zufrieden und doch sorgenvoll: Sigrid Trautmann, Gretel Rost und Helga Solfrank mit dem neu entwickelten Stadtteilführer.	Foto: rme

Zufrieden und doch sorgenvoll: Sigrid Trautmann, Gretel Rost und Helga Solfrank mit dem neu entwickelten Stadtteilführer. Foto: rme

Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt · »Schön ist er geworden!«. Beinahe liebevoll betrachten Sigrid Trautmann, Gretel Rost und Helga Solfrank ihr gemeinsames »Kind«: den neuen Wegweiser für die sozialen Einrichtungen im zweiten Stadtbezirk.

Einen Bruder hat die soeben »geborene« Ausgabe bereits: den Stadtteilführer für die Maxvorstadt, vom REGSAM-Büro München-Mitte im letzten Jahr herausgegeben. »Damals mussten wir noch sehr stark auf die ehrenamtliche Mitarbeit einiger BA-Mitglieder zurückgreifen, diesmal haben wir es weitgehend in Eigenregie geschafft«, erklären die REGSAM-Moderatorinnen Gretel Rost und Sigrid Trautmann nicht ohne »Mutterstolz«.

Doch auf die ortskundige Beratung und Hilfe von Helga Solfrank, REGSAM-Beauftragte des BA 2 (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt), hätten sie trotzdem nicht verzichten mögen. Stolze 116 Seiten bringt das gemeinsame »Kind« auf die Waage, gefüllt mit knappen, aber sehr informativen Beschreibungen zu insgesamt 90 wichtigen Institutionen und den Adressen von 90 weiteren Anlaufstellen.

Und das Tüpfelchen auf dem i: Fotografien, die viel über das Leben im Stadtbezirk aussagen. Ferner ist der Stadtteilführer nach Einrichtungen für MigrantInnen, Frauen, Behinderte, Lesben und Schwule sowie nach den Bereichen Gesundheit, Bildung und Wohnen gegliedert. »In diesem Bezirk gibt es eine besonders gut gemischte soziale Struktur«, erklärt Gretel Rost. Und Helga Solfrank fügt hinzu: »Dabei hat jedes Viertel seinen eigenen Charakter.«

Diese Vielfalt spiegelt sich auch im neuen Stadtteilführer wider: So gibt es in der Ludwigs- und Isarvorstadt, entsprechend der sozialen Struktur, die höchste Einrichtungsdichte für gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie viele Institutionen für Wohnungslose und Migranten. Auch die Bereiche »SeniorInnen« und »Gesundheit« sind sehr gut abgedeckt. »Jugendeinrichtungen gibt´s allerdings wenige«, bedauert Gretel Rost.

Dieses Jahr solle zwar ein weiterer Jugendtreff eingerichtet werden, aber angesichts der angespannten städtischen Finanzlage darf man sich dessen wohl nicht zu sicher sein. Überhaupt könnten Kürzungen im sozialen Bereich dazu führen, dass der Stadtteilführer sein Gesicht bald unfreiwillig verändert, befürchten die »Mütter«. »Wir sind gespannt, wie der Stadtteilführer in 6 Jahren aussehen wird.«

Der Führer ist in der Geschäftsstelle des BA 2, Tal 13, Tel. 22 80 26 75 und im REGSAM-Büro, Baumstr. 8, Tel. 20 24 40 55, kostenlos erhältlich. rme

Artikel vom 16.01.2003
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