Pendelzug in Fröttmaning zu früh losgefahren / MVG verspricht Besserung

Abstimmungsprobleme

In Zukunft soll der Umstieg in den Pendelzug in Fröttmaning reibungslos ablaufen – das jedenfalls versucht die MVG so umzusetzen.	Foto: ks

In Zukunft soll der Umstieg in den Pendelzug in Fröttmaning reibungslos ablaufen – das jedenfalls versucht die MVG so umzusetzen. Foto: ks

Fröttmaning · Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in der U6 Richting Garching-Hochbrück, draußen ist es zehn Grad unter Null. Sie wissen, dass Sie am oberirdischen U-Bahnhof Fröttmaning in einen Pendelzug umsteigen müssen – wegen der Bauarbeiten am dortigen Bahnhof steht nach Hochbrück nur ein Gleis zur Verfügung.

Ihr Zug rollt in den Bahnhof ein, und Sie sehen von ihrem Anschlusszug auf dem anderen Gleis nur noch die Rücklichter. Was würden Sie tun? Wahrscheinlich genau das, was einige Fahrgäste vor wenigen Tagen auch machen mussten: sich ärgern und in der Eiseskälte eine gute Viertelstunde auf die nächste U-Bahn warten.

Und das war nicht das erste Mal, wie Frank Johne aus Garching berichtet. Ihm sei die Anschluss-U-Bahn im Dezember schon mal vor der Nase weggefahren.

Ganz schnell wird in den Augen der Passagiere aus dem einfachen U-Bahnfahrer ein kleines Teufelchen, das seine Fahrgäste einfach stehen lässt. Aber: eigentlich kann er nichts dafür.

Der Fahrer sitzt in seinem Zug, der Zeitpunkt der Abfahrt ist gekommen, aber der Zubringerzug ist noch nicht da. »Dann muss sich der Fahrer an die Leitstelle wenden«, erklärt Christian Miehling, Sprecher der Stadtwerke München und damit auch der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). »Da sitzt ein Disponent, der letztlich die Entscheidung trifft, wann die U-Bahn losfahren darf.« Warum der Anschlusszug auch dann grünes Licht bekommt, wenn der Zubringer noch nicht da ist, erklärt Miehling: »Es handelt sich um ein sehr komplexes System. Der Pendelzug hat schließlich noch weitere Anschlüsse.«

In dem speziellen Fall am Samstag vor einer Woche habe allerdings der Fahrer einen Fehler gemacht. Wie die MVG mitteilt, »hat der Fahrer, der erst vor relativ kurzer Zeit seine Ausbildung zum U-Bahnfahrer beendet hat und im Einsatz ist, die Situation offensichtlich falsch eingeschätzt.« »Ich hoffe, dass wir einen solchen Fall für die Zukunft ausschließen können«, so der MVG-Sprecher. Da ist er nicht der Einzige.

»Es haben sich schon einige Fahrgäste bei uns beschwert, aber im Zusammenhang mit dem Pendelzug stellen wir keine Häufung fest«, berichtet Miehling. Bestätigt wird er von den Fahrgästen. Susanne Strobel (23) aus Freimann ist mit dem Service in Fröttmaning zufrieden. Manuela Deinat (39) vom Kieferngarten meint: »Ich fahre nicht so häufig mit der U-Bahn, aber wenn, dann ist sie schon pünktlich.«

Vielleicht war es ja nur ein kleiner »Ausrutscher«, die MVG gelobt Besserung. cr

Artikel vom 15.01.2003
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