Dekan Strack fordert Umdenken

Herzen öffnen

München · 2003 als das »Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen« hat der Stadtdekan des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks München, Hans Dieter Strack, in den Mittelpunkt eines festlichen Neujahrsgottesdienstes gestellt.

Zum Verhältnis zwischen behinderten und nicht-behinderten Menschen sagte er, mit dem formalen Recht behinderter Menschen auf vollkommene Gleichberechtigung und die Teilhabe an allen Lebensbereichen, sei es nicht getan. Es gebe gerade auch in München zahlreiche Organisationen, die sich der Probleme behinderter Menschen annähmen, aber das dürfe nicht dazu führen, dass sich der Einzelne nicht mehr zuständig fühle.

Der Stadtdekan forderte dazu auf, gegenseitig mehr Verantwortung zu übernehmen. Weiter sagte er wörtlich: »Zu den Zielen des Jahres der Menschen mit Behinderungen muss es auch gehören, dass die Nichtbehinderten ihre eigenen Behinderungen wahrnehmen. Nur dann können wir unser Herz für die anderen öffnen und die Barrieren abbauen, die uns von ihnen trennen, vornehmlich Barrieren in unseren Köpfen.«

Im Hinblick auf die politische Situation in der Golfregion mahnte Strack die Verantwortlichen zur Versöhnung. Das christliche Zeugnis spreche von Gnade und nicht von Vergeltung, vom Dialog auch mit Ungleichen und nicht vom Monolog des Stärkeren.

»Das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen wird zur Farce, wenn wir andernorts – als sei es unvermeidlich – neue Behinderungen schaffen.«

Artikel vom 08.01.2003
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