Das Krippenspiel in Sankt Lorenz spielt sich in der Kirche und im Pfarrgarten ab

»Biblisch statt Bairisch«

Oberföhring · Liese und Lotte sind, ganz objektiv betrachtet, an diesem Tag vielleicht  nicht gerade die wichtigsten Darsteller, aber ohne die beiden Schafe wäre das Krippenspiel an Heiligabend um 16.30 Uhr in Sankt Lorenz, Muspillistraße 31, sicher nur h

Oberföhring · Liese und Lotte sind, ganz objektiv betrachtet, an diesem Tag vielleicht nicht gerade die wichtigsten Darsteller, aber ohne die beiden Schafe wäre das Krippenspiel an Heiligabend um 16.30 Uhr in Sankt Lorenz, Muspillistraße 31, sicher nur h

Oberföhring · Liese und Lotte sind, ganz objektiv betrachtet, an diesem Tag vielleicht nicht gerade die wichtigsten Darsteller, aber ohne die beiden Schafe wäre das Krippenspiel an Heiligabend um 16.30 Uhr in Sankt Lorenz, Muspillistraße 31, sicher nur halb so schön und authentisch.

Das wollige, schwarz-weiße Duo ergänzt nämlich auf das Vorzüglichste als lebende Kulisse die außergewöhnliche Aufführung in der katholischen Gemeinde. Denn das traditionelle Theater um Maria, Josef und die Hirten spielt sich in Oberföhring nicht nur, ganz konventionell, im barocken Innenraum der Kirche ab, sondern auch im Pfarrgarten, wo in dunkler Nacht das Hirtenfeuer lodern und eine Krippe den Herbergssuchenden Unterschlupf spenden wird. Bereits zum zweiten Mal heißt es für die zahlreichen großen und kleinen Besucher der Christmette: Schön warm anziehen, alle miteinander!

Die Gemeinde ist nämlich in Bewegung. »Das ist doch der Weihnachtsgedanke, dass man sich selbst auf den Weg macht«, findet Gabi Linder-Dorfner. Die Bewegungspädagogin brachte die Idee aus der Gemeinde Philipp Neri in Neuperlach nach St. Lorenz. »Bei uns ist man nicht nur Zuschauer, denn die Leute sollen sich nicht nur berieseln lassen, sondern einfach mittendrin fühlen«.

Zusammen mit Pastoralreferentin Marion Mauer-Diesch kümmert sich Linder-Dorfner um die Inszenierung. »Unser Krippenspiel ist dabei eher biblisch als bayerisch«, beschreibt Mauer-Diesch den historisch angehauchten Stil des Oberföhringer Krippenspiels. Auch die Kostüme sind möglichst der damaligen Zeit entsprechend. Und so eine Aufführung bedarf natürlich vieler helfender Hände. Die Freiwillige Feuerwehr kümmert sich um das Lagerfeuer und um Ton und Technik.

Die Herbergssuche von Maria und Josef wird stimmungsvoll in farbiges Licht getaucht und von der Bläsergruppe, von der Orgel und von den Liedern der Mettenbesucher umrahmt. Liese und Lotte machen leise »mäh« und das echte Jesuskindlein schlummert zufrieden im Arm von Mama. »Durch seine Lebendigkeit erinnert das Krippenspiel besser an das damalige Ereignis als jedes Evangelium«, findet Linder-Dorfner.

In sieben biblischen Bildern zeigt die 14-köpfige Truppe von 11 bis 47 Jahren die Weihnachtsgeschichte mittels Originaltexten aus der Heiligen Schrift. »Das Schöne ist dabei, dass so viele verschiedene Altersstufen mitmachen«, freut sie sich. Auch drei ihrer vier Kinder sind mit von der Partie.

Die 18-Jährige Marietta ist glücklich über ihre Rolle als Erzengel Gabriel, »weil ich mich so toll verkleiden darf«. Der einzige Nachteil an so einer Traumrolle: »Ich habe sehr viel Text zu lernen«. Da haben es Liese und Lotte schon einfacher. Sie können sich einfach nur am frischen Heu laben. ms

Artikel vom 18.12.2002
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