40 Jahre alte Küche der Versöhnungskirche wird renoviert / Spenden benötigt

Brot statt Hunger

Pfarrer Hans Schroeder in der Kirchenküche am Harthof. Die Gerätschaften sind veraltet und verschlissen. Jetzt sollen sie ersetzt werden.	Fotos: cr

Pfarrer Hans Schroeder in der Kirchenküche am Harthof. Die Gerätschaften sind veraltet und verschlissen. Jetzt sollen sie ersetzt werden. Fotos: cr

Harthof · »Wovon soll ich leben?« Eine Frage, die sich Obdachlose oftmals nicht so leicht beantworten können. Die Kirchenküche der Versöhnungskirche kann es – wenn auch nicht leicht.

Seit gut einem Jahr bietet die Kirchengemeinde am Harthof dreimal in der Woche bedürftigen Mitbürgern einfache Mittagsmahlzeiten zum Preis von je einem Euro an. Aber: »Die 40 Jahre alte Küche muss aus hygienischen Gründen dringend renoviert werden«, so Pfarrer Hans Schroeder, der die Idee aus seiner norddeutschen Heimat mitgebracht hat.

Die Einrichtung der heutigen Kirchenküche war ehemals die Küche des Kindergartens, der schon vor rund 20 Jahren aus dem Gemeindehaus in der Hugo-Wolf-Straße ausgezogen ist. Seitdem wurde die Küche nur gelegentlich genutzt, bis eben vor einem Jahr. Seit Einführung der Kirchenküche ist nicht nur die Nutzung, sondern auch der Verschleiß gestiegen. Die alten Möbel und Geräte rosten, es ist einfach nicht zu verhindern.

»Noch geht es, aber nicht mehr lange«, warnt Schroeder. Schließlich will sich die Kirchengemeinde nicht der Gefahr aussetzen, dass einer ihrer jeweils rund 30 Besucher erkrankt, weil er in der Kirchenküche gegessen hat.

Die neue Küche steht bereits – zumindest in Schroeders Vorstellung. Noch in diesem Monat sollen jedoch die Renovierungsarbeiten beginnen. 40.000 Euro kostet die Maßnahme – kein Pappenstiel für die Kirchengemeinde.

Die Landeskirche gibt keine Zuschüsse, daher sind die Harthofer auf Spenden angewiesen. »Wir haben eine Menge Betriebe angeschrieben. Es gab Zusagen und Absagen«, so Schroeder. Im Rahmen eines Benefizessens Ende November wurde nochmals Geld gesammelt. »15.000 bis 20.000 Euro haben wir zusammen«, sagt Schroeder und weiß, dass es nicht reicht. Die Gemeinde sammelt weiter und hat einen prominenten und engagierten Mitstreiter gefunden.

Der Modedesigner Rudolph Moshammer bemüht sich ebenfalls um Spenden für die Kirchenküche. »Was am Ende fehlt, will er selbst drauflegen«, erzählt Schroeder. Engagement ist für Moshammer selbstverständlich: »Mein Vater war ein wohlhabender Mann und ist doch als Obdachloser gestorben. Deswegen will ich anderen helfen, einem solchen Schicksal zu entgehen«, erzählt er der Münchener Nord-Rundschau.

Während der Baumaßnahmen soll die Kirchenküche ohne Unterbrechung weitergeführt werden. Geöffnet ist die Küche montags, mittwochs und freitags (auch an Feiertagen) von 11 bis 13 Uhr. Wer helfen will, kann seine Spende auf das Konto 17 44 64-804 bei der Postbank in München (BLZ: 700 100 80) einzahlen. cr

Artikel vom 11.12.2002
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