Hilfsangebote für Tschernobylgeschädigte Kinder

Kleine Opfer des Super-GAU

Bereits seit einigen Jahren unterstützt der Kiew-Ausschuss des Evang.-Luth. Dekanats München insbesondere die Kinderonkologie der Universitätsklinik in Kiew unter der Leitung von Dr. Grygoriy Klymnyuk.

Die Kinderonkologie der Universitätsklinik in Kiew hat nicht erst seit der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl mit einer Zunahme von Krebserkrankungen im Kindesalter, insbesondere von Nierentumoren, Knochenkrebs und Morbus Hodgin zu kämpfen. Ausreichende Klinik-Ressourcen sowie eine qualifizierte Behandlung sind Voraussetzung für gute Heilungschancen der kleinen Patienten.

Beispielsweise konnte im letzen Jahr mit einer Sachspende der Chirurgischen Privatklinik Bogenhausen eine Hilfsleistung von knapp 80 gut erhaltenen Krankenhausbetten nach Kiew erfolgen, womit eine deutliche Verbesserung der Unterbringung in der Kinderklinik Kiew ermöglicht werden konnte.

Das Münchner Dekanat mit ihrem Kiew-Ausschuss hat nun in Kooperation mit der Chirurgischen Privatklinik Bogenhausen ein Tschernobyl-Hilfsprojekt initiiert, das Ende Oktober diesen Jahres ca. 20 Kindern der Kinderonkologie der Universitätsklinik in Kiew einen dreiwöchigen Erholungs- und Stabilisierungsaufenthalt in der Fachklinik Haus Franken in Unterleinleiter (Fränkische Schweiz) ermöglicht.

Hier möchte auch das ITZ Haus Franken, Fachklinik für Kinder und Jugendliche in der fränkischen Schweiz, an die humanitäre Hilfe des Kiew-Ausschusses anknüpfen. Für Ende Oktober 2000 ist der Start eines gemeinsamen kontinuierlichen Hilfsprojektes geplant, das den betroffenen Kindern nach Abschluss ihrer Behandlung die Möglichkeit geben soll aus ihrer Alltags-Umgebung herauszukommen in ein positives, neues Umfeld, das ihnen neuen Lebensmut und Lebenskraft vermittelt.

Die Fachklinik Haus Franken wird in diesem Jahr erstmalig 20 Kinder und 3 Begleitpersonen vom 23. Oktober bis 13. November 2000 für knapp drei Wochen kostenlos zur Nachbetreuung bei sich aufnehmen.

Sowohl die Stadt München als auch der für die Region Unterleinleiter zuständige Landrat Reinhardt Glauber des Landkreises Forchheim zeigten sich bei Gesprächen sehr interessiert an diesem Projekt und versprachen sich tatkräftig hierfür einzusetzten. Derzeit sind rund 30.000,­ DM an Spendenmitteln für das Projekt beim Kiew-Ausschuss der Stadt München eingegangen.

Darüber hinaus werden dem Haus Franken immer wieder spontan sonstige Spenden in Form von Sach- und Dienstleistungen angeboten. So hat die ASbH Forchheim ­ ein Selbsthilfezusammenschluß für behinderte Menschen, die durch Hydrocephalus (Störung des Gehirnwasserkreislaufes) und/oder Spina bifida (angeborene Querschnittslähmung) betroffen sind ­ angeboten, die Kinder bei Ihrer Ankunft am Flughafen in München abzuholen und auch wieder hinzubringen. Auch die Belegärzte der Chirurgischen Privatklinik Bogenhausen haben sich sofort bereit erklärt, die Hilfsaktion zu unterstützen und gemeinsam fast 4.000 DM gesammelt. Benötigt werden derzeit allerdings noch weitere Geldspenden für die Flugkosten, geplante Freizeitaktivitäten und für die Versicherung der Kinder hier in Deutschland.

Weitere Informationen zu diesem Hilfsprojekt erhalten Sie beim Evang.-Luth. Pfarramt St. Paulus in München, Herr Pfarrer Adolf Winter, 089/670 11 64 oder beim ITZ Haus Franken, Frau Helga Sander, Tel. 09194 / 721-101. Spenden können Sie unter Angabe Ihres Namens und Ihrer vollständigen Anschrift (Spendenquittung) auf das Konto:

301400550, BLZ: 76060561 bei der Acredobank Nürnberg unter dem Stichwort 3Kindererholung3 direkt einzahlen. Alle eingehenden Gelder werden dem Kiew-Ausschuss des Dekanats München verwaltet und ausschließlich zweckgebunden für die Kindererholung in Deutschland eingesetzt.

Artikel vom 25.10.2000
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