Haimhauser Gemeinderat bewilligt 100.000 Euro für Inhauser Vereinsheim

Und es gibt doch Geld

Zurzeit müssen sich die Nachwuchskicker des SCI in einem Container am Sportplatz umziehen (li.). Dem soll der Anbau am bestehenden Vereinsheim (re.) abhelfen.	Fotos: ta

Zurzeit müssen sich die Nachwuchskicker des SCI in einem Container am Sportplatz umziehen (li.). Dem soll der Anbau am bestehenden Vereinsheim (re.) abhelfen. Fotos: ta

Inhausen · Trotz der angespannten Finanzlage hat der Gemeinderat Haimhausen dem SC Inhauser Moos einen Zuschuss von 100.000 Euro für die Erweiterung des Vereinsheims gewährt.

Bei der Abstimmung herrschte allerdings keine Einigkeit, selbst innerhalb der Fraktionen gab es »Abweichler«.

»Es ging eigentlich nur um die Formulierung«, erklärt Georg Siebler, Vorsitzender des SC Inhauser Moos. Rechtlich macht es einen Unterschied, ob die Gemeinde einen Zuschuss »in Aussicht stellt« oder »gewährt«. Ersteres »nutzt uns überhaupt nichts«, so Siebler. Um Zuschüsse vom Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) zu bekommen, brauche der Verein die feste Zusage von der Gemeinde.

360.000 Euro muss der SC für den ersten Bauabschnitt zusammenbringen. Zunächst müssen die sanitären Einrichtungen dringend ersetzt werden, darin sind sich alle Beteiligten einig. In den Jahren 2003 und 2004 gibt es dafür jeweils 50.000 Euro von der Gemeinde. Der Landkreis Dachau wird ebenfalls etwas dazugeben, und vom BLSV erwartet der SC 40.000 Euro Zuschuss sowie ein Darlehen über 80.000 Euro. 100.000 Euro muss der Verein über Mitgliederdarlehen, Spenden und Eigenleistungen selbst aufbringen.

Die Unterschleißheimer Mitglieder des SC Inhauser Moos, die im Verein die Mehrheit stellen, »waren natürlich enttäuscht«, als der erhoffte Zuschuss von der Stadt Unterschleißheim vom dortigen Stadtrat aus rechtlichen Gründen abgelehnt wurde, so Siebler, selbst Unterschleißheimer. »Weil sich das Vereinsheim nicht innerhalb der Stadtgrenzen befindet«, erläutert Max Gemsjäger von der Stadtverwaltung. »Die Enttäuschung können wir auch gut nachvollziehen«, betont er, »aber es geht einfach nicht, bei allem Verständnis.«

Umso mehr ist der Verein auf das Geld aus dem Haimhauser Rathaus angewiesen. Aber auch dort kam das »Ja« nicht spontan. Zentraler Kritikpunkt war das Fehlen eines detaillierten Finanzierungsplans. »Wenn der in Ordnung ist, hätten wir auch unsere Zustimmung gegeben«, erklärt SPD-Fraktionssprecherin Ingrid Waizmann. Dieser Argumentation folgte auch Bernhard Seidenath (CSU), weshalb er mit Nein gestimmt hat. Dieter Blasius (SPD) hat den Antrag dagegen unterstützt, weil »ich dagegen bin, wenn man Eigeninitiative unterbindet.« Letztlich stimmte die elfköpfige CSU-Fraktion mit einer Ausnahme für den Zuschuss, die sechs SPD-ler dagegen – ebenfalls mit einer Ausnahme.

»Der Verein hat vor über 30 Jahren aus eigener Kraft das Vereinsheim gebaut. Inzwischen hat es sich zu einer Art Bürgerhaus für den Ortsteil entwickelt«, stand für Franz Laumbacher (CSU), zweiter Bürgermeister Haimhausens, die Förderung für den Verein außer Frage. Die Mehrheit der Gemeinderäte sah es genauso. cr

Artikel vom 04.12.2002
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