Schwabingerin organisiert ein Symbol gegen den Krieg

Dem Krieg die weiße Flagge

Monika Sattrassai möchte mit ihrer Aktion ein Zeichen gegen den Krieg setzen. 	Foto: aw

Monika Sattrassai möchte mit ihrer Aktion ein Zeichen gegen den Krieg setzen. Foto: aw

Schwabing · »Ein Zeichen gegen den Krieg setzen« möchte Monika Sattrassai. Deshalb startete die Schwabingerin am vergangenen Sonntag zusammen mit ihrem Bruder eine große E-Mail-Aktion.

Darin wurden weltweit Freunde und Bekannte gebeten, ab dem 15. November bis zum Ende des Jahres, weiße Tücher aus den Fenstern zu hängen, um einen deutlichen Protest gegen einen möglichen Irak-Krieg zum Ausdruck zu bringen. »Wir hoffen, dass die E-Mail weiter verschickt wird und das Ganze so seine Kreise zieht«, erzählt Monika Sattrassai.

Bis in die USA und nach Thailand wurde die Mail verschickt. Trotzdem bleibt die engagierte Mutter von drei Söhnen realistisch: »Die ganze Aktion kann auch völlig in die Hose gehen«.

Zum Beispiel, wenn Leute verärgert auf die Mail reagieren. »Das Ganze ist keine anonyme Kettenmail, sondern eine persönliche Botschaft, die einzeln verschickt wird. Sie wird nur von Freunden an Freunde geschickt. Wenn jemand das nicht gut findet, kann er die Mail ja löschen, beziehungsweise dem Absender die Meinung sagen«. Obwohl Monika Sattrassai für Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksausschuss 12 Schwabing-Freimann sitzt, betont sie ausdrücklich, dass sie die Aktion »nicht als politische Person« gestartet habe. »Das Ganze hat nichts mit den Grünen zu tun und nichts mit dem BA 12«.

Ob der BA den Protestaufruf befürworten wird, ist noch offen. Erst bei der nächsten Sitzung soll die Aktion »zur Sprache gebracht werden«.

Auch wenn die Grünen-Politikerin noch als Privatperson in Erscheinung tritt, hofft sie, auch offizielle Stellen zu erreichen: »Ich möchte den Oberbürgermeister kontaktieren, damit die Sache eine politische Dimension bekommt«.

Wenn die Aktion erst einmal angelaufen ist, hofft Monika Sattrassai, dass sie zum Selbstläufer wird. »Vielleicht können wir dann auch Leute ansprechen, die keine Mail bekommen haben, die sich einfach nur wundern, weshalb die Leute weiße Tücher aus ihren Fenstern hängen und nachfragen«. Auf alle Fälle wird sie am 14. November noch einmal per E-Mail an den Aufruf erinnern, »damit die Leute über das Verschicken der Mails auch nicht vergessen, die weißen Tücher aus den Fenstern zu hängen«. - Und wen die Mail nicht interessiert oder stört, muss sie halt löschen. aw

Artikel vom 07.11.2002
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