Stadt und IHK helfen Jungunternehmern auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Der eigene Chef werden

Keine Angst vor der Selbstständigkeit! Das Team des Existenzgründungsbüros steht Münchnern zur Seite: v.l.n.r.: Harald Hof, Alexandra Gehlhaar, Karin Strixner und Konrad Zipperlen.	Fotos: rme

Keine Angst vor der Selbstständigkeit! Das Team des Existenzgründungsbüros steht Münchnern zur Seite: v.l.n.r.: Harald Hof, Alexandra Gehlhaar, Karin Strixner und Konrad Zipperlen. Fotos: rme

Maxvorstadt · Die neuen Räume im frisch renovierten IHK-Gebäude an der Max-Joseph-Straße sind kaum bezogen, da laufen schon wieder die Telefonleitungen heiß: Das Münchner »Existenzgründungsbüro« (MEB)

Eingerichtet 1998 als Gemeinschaftsprojekt der Stadt München und der IHK Bayern, wird so stark frequentiert wie kaum eine andere öffentliche Beratungsstelle. 12.000 Anfragen zum Thema »Wie mache ich mich selbständig?« gehen hier pro Jahr ein, das sind im Schnitt fast 50 pro Arbeitstag. »In München ist die Situation für Existenzgründer immer noch relativ gut«, betont Konrad Zipperlen, der Leiter des MEB.

Trotz Konjunkturflaute und Einbrüchen in der IT-Branche hat es 2001 im Raum München 13.438 Existenzgründungen gegeben – weit mehr als im Bundesdurchschnitt. Allerdings, so muss Zipperlen einräumen: »Die Schwierigkeiten sind auch nicht von der Hand zu weisen.« So ist die Zahl der Existenzgründungen in München im letzten Jahr erstmals zurückgegangen – um knapp 7%. Nach Einschätzung des MEB-Chefs sind es vor allem die teuren Mieten für Büro- und Gewerbeflächen, die viele »Newcomer« in München vor große Probleme stellen – aber auch die hohe Steuerlast und die langwierigen, komplizierten Genehmigungsverfahren.

Umso wichtiger sei es, so der MEB-Chef, eine Existenzgründung sorgfältig vorzubereiten: »Je besser man informiert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein.« Daher bietet das MEB nicht nur grundlegende Informationen, sondern auch individuelle, vertiefte Beratung an. Wie erstelle ich einen Businessplan? Welche Rechtsform ist speziell für mein Unternehmen geeignet? Welche steuerlichen Konsequenzen ergeben sich? – Diese und ähnliche Fragen werden in rund 1.500 Beratungsgesprächen pro Jahr ausführlich erörtert.

Wer »sein eigener Chef« (ob als Gewerbetreibender oder Freiberufler) werden will, sollte vor allem »eine gute Geschäftsidee« haben, meint Zipperlen. »Aber kaufmännische Kenntnisse und spezifische Branchenerfahrungen sind ebenfalls sehr wichtig«. Eine weitere notwendige Kompetenz: »Risikobewusstsein« – nicht etwa »Risikobereitschaft« oder gar »-freude«, wie der MEB-Chef unterstreicht. Aber eine Erfolgsgarantie gebe es natürlich nie, fügt er mit bedauerndem Blick auf die Statistik hinzu: Nur etwa die Hälfte aller neu gegründeten Unternehmen bezwingen die magische »5-Jahres-Hürde«.

Doch die überlebenden Unternehmer schaffen im Schnitt immerhin 4 neue Arbeitsplätze. Gute Gründe also für die Stadt München und die IHK, ihr gemeinsames Projekt fortzusetzen. »Das MEB ist die erste Kooperation dieser Art«, betont Zipperlen. »Und vermutlich die erste derartige Einrichtung in Deutschland überhaupt. Aber wir finden immer mehr Nachahmer.« Am Samstag, den 7. November, veranstaltet das MEB ab 9.30 Uhr einen Aktionstag für Existenzgründer und Jungunternehmer.

Allerdings nicht im nagelneuen Büro an der Max-Joseph-Straße 2, sondern in der IHK-Akademie, Orleansstraße 10-12. Weitere Infos zum Aktionstag und dem MEB unter Telefon 51 16 33 9 oder unter www.muenchen.ihk.de. rme

Artikel vom 07.11.2002
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