Tipps des Tierschutzvereins

Hilfe für Igel – aber richtig!

München · Wegen ihres drolligen Aussehens gehören Igel wohl zu den bekanntesten und beliebtesten einheimischen Säugetieren.

Der stachelige Geselle fühlt sich in großstädtischen Gärten und Parks besonders wohl. Leider drohen dem Igel in der Stadt zahlreiche Gefahren: Unzählige Tiere fallen jedes Jahr dem Straßenverkehr zum Opfer.

Auch der Einsatz von giftigen Insektiziden und Düngern in den Gärten gefährdet den Igel, so dass der Bestand der nützlichen Tiere überall bedroht ist. Es sollte daher bei allen »Rettungsaktionen« beachtet werden: Igel gehören zu besonders geschützten Arten. Es ist verboten, sie zu fangen, zu verletzen, ihre Lebensstätten zu zerstören oder gar sie zu töten.

Gartenbesitzer, die den Igeln helfen wollen, tun dies am besten, indem sie für soviel »Natur« wie möglich sorgen. Hecken und Büsche, liegengelassene Holzstapel, Reisighaufen und Herbstlaub bieten den Tieren ideale Versteckmöglichkeiten. Auf den Einsatz giftiger Schneckenkörner und Unkrautvernichter sollte verzichtet werden. Für eine flache Wasserschale sind Igel immer dankbar.

Ein großes Problem ist das – sicher oft gutgemeinte – »Igelsammeln«. Igel auf der Suche nach Nahrung oder einen geeigneten Winterschlafplatz werden in dieser Zeit häufig von tierlieben Menschen »eingesammelt«.

Die Tiere sollten aber nur aufgenommen werden, wenn sie eindeutig krank, verletzt oder verwaist sind! In den oben genannten Fällen unverzüglich das Tier zu einem Tierarzt, in eine Igelstation oder in das Tierheim bringen, denn fachkundige Hilfe sollte bei allen Aktionen an oberster Stelle stehen.

Besonders die erfolgreiche Überwinterung eines Igels erfordert Fachwissen. Igelstationen oder der Tierschutzverein geben Hilfe zur Selbsthilfe oder nehmen in Notfällen auch Tiere auf. Wer seinem Igel im Garten noch etwas Gutes tun möchte, kann ihm täglich Futter anbieten. Als Nahrung eignet sich eine fleischhaltige Kost, die der natürlichen Ernährung des Igels am ehesten entspricht.

Katzen- und Hundedosennahrung, rohes Rinderhack sowie gekochtes Geflügelfleisch und Rinderherz werdne als besondere Leckerei gerne angenommen. Gewürzte Speisen, Süßigkeiten, Milch(!) und Speisereste sind als Nahrungsmittel für Igel ungeeignet.

Aber eines darf man nie vergessen: Igel sind keine Haustiere.

Artikel vom 09.10.2002
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