Wunsch des BA 12: Die Münchner Freiheit soll total umgestaltet werden

Ende des Provisoriums?

1978 gab es den letzten Architektenwettbewerb der Stadt zur Umgestaltung der Münchner Freiheit. Fotos: ms

1978 gab es den letzten Architektenwettbewerb der Stadt zur Umgestaltung der Münchner Freiheit. Fotos: ms

Schwabing · Die Münchner Freiheit soll ein neues Gesicht bekommen.

Zumindest ist das der Wunsch des Bezirksausschusses 12 Schwabing-Freimann unter Vorsitz von Werner Lederer-Piloty. Was viele junge Leute und Neu-Schwabinger nicht wissen: Die Münchner Freiheit ist eigentlich ein Provisorium, das erst beim U-Bahnbau Anfang der 70er Jahre entstand. Damals wurde der Busbahnhof und das angrenzende Forum mit seinen Läden sowie die große Wiese, auf der sich heute ein Spielplatz befindet, angelegt.

Dazu wurden Häuser abgerissen und Straßenläufe verändert. 1978 wurde zum letzten Mal von der Stadt ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, der sich hauptsächlich mit der Neugestaltung der Rasenfläche und des daran anschließenden Parkplatzes beschäftigen sollte. Doch eine Bürgerinitiative unter Leitung von Edith von Welser-Ude, Ehefrau von OB Christian Ude und damalige BA-Vorsitzende, waren mit den eingereichten Plänen unzufrieden und sprachen sich gegen das Projekt aus.

Seit Mitte der 90er Jahre ist die Münchner Freiheit nun wieder ein wichtiges Thema. Seitdem fordert der BA 12, »dass die Stadt nochmals einen Wettbewerb ausschreibt«. Das Planungsreferat der Stadt München sah hierfür jedoch »keinen Bedarf«, erzählt Lederer-Piloty.

Daraufhin wurde der BA aktiv und vergab im Wintersemester 1999/2000 einen Auftrag an Architekturstudenten der FH München. Heraus kamen viele interessante Vorschläge für eine Neugestaltung des Platzes. Werner Lederer-Piloty, selbst Architekt, betont nach wie vor dabei, dass es nicht um eine vollständige Bebauung der freien Fläche geht, sondern lediglich um eine Neugestaltung und Einfassung der Anlage.

Der nach Norden angrenzende Parkplatz soll möglichst durch eine Tiefgarage ersetzt werden, auf der freien Rasenfläche könnte ein Bürgerhaus entstehen und entlang der Leopoldstraße ein nutzbarer Lärmschutz, beispielsweise in Form einer offenen Galerie, mit einer »Treffpunktfunktion«. Diese Vorstellungen könnten nun bald verwirklicht werden. Geplant ist nämlich eine Straßenbahntrasse, entweder vom Scheidplatz oder von der Münchner Freiheit zur neu entstandenen Parkstadt Schwabing.

Im Oktober wollen die Stadtwerke das Konzept hierzu vorlegen. Sollte die Münchner Freiheit die Endhaltestelle dieser neuen Tramlinie werden, so wird der BA dem jedoch nur zustimmen, wenn im Gegenzug ein Gesamtkonzept für die Münchner Freiheit verwirklicht wird. Ob die finanzielle Situation der Stadt dies jedoch erlaubt, steht noch in den Sternen.

Lederer-Piloty ist jedoch zuversichtlich: »Ich gehe davon aus, dass die Haushaltssperre auch mal wieder aufgehoben wird.« aw

Artikel vom 26.09.2002
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