Umweltminister Schnappauf legt Pläne vor

Wirksamer Hochwasserschutz

München · »Wirksamer Hochwasserschutz setzt in der Fläche an«, betonte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf.

Nach den Planungen des Freistaats sollen in den nächsten Jahren natürliche Rückhalteräume mit mehr als 100 Mio. Kubikmetern Gesamtvolumen für den Hochwasserschutz genutzt werden. Zusätzlich sollen fast 70 Mio. Kubikmeter Rückhaltevolumen in gesteuerten Fluträumen entstehen.

Vorbeugend ist deshalb eine der drei Säulen des Aktionsprogramms, das Bayern bis 2020 verwirklichen will. Kernstück darin sind naturnahe Flusslandschaften, Flutmulden und Auen, in denen sich das Hochwasser verlaufen kann.

»Hochwasserschutz ist eine Langzeitaufgabe und richtet sich nicht nach tagespolitischen Forderungen«, betonte Schnappauf. Er erteilte damit all denjenigen eine Absage, die nach dem gerade überstandenen Hochwasser nun eine grundlegende Änderung der Ausrichtung gefordert hatten.

»Bayern ist mit seinem Konzept aus Vorbeugung, technischen Schutzmaßnahmen und weitergehender Vorsorge auf dem richtigen Weg und braucht von der Opposition keine Nachhilfe«, so Schnappauf.

Rund 2,3 Mrd. Euro wird der Freistaat bis 2020 in das Aktionsprogramm zum Hochwasserschutz investieren. Seit 1999 sind in Bayern bereits 70 Mio. Euro zur Vorbeugung durch natürlichen Rückhalt aufgewendet worden.

Für das Donaugebiet gibt es konkrete Planungen an 13 Abschnitten, in denen in den nächsten Jahren natürliche Rückhalteräume mit einem Gesamtvolumen von rund 90 Mio. Kubikmetern für den Hochwasserschutz genutzt werden sollen. Im Maingebiet sollen an vier Abschnitten natürliche Rückhalteräume mit insgesamt 12 Mio. Kubikmetern reaktiviert werden. Für den gesteuerten Rückhalt in Poldern sind Studien für sieben Großprojekte an der Iller, Donau, Isar, Mangfall und Main erarbeitet.

Das erste dieser Vorhaben wird an der oberen Iller realisiert. Dort entsteht ab 2004 für rund 40 Mio. Euro ein Polder mit mehr als 6 Mio. Kubikmetern im Seifener Becken, der Hochwasserspitzen gezielt zurückhalten kann.

Schnappauf verwies darauf, dass der natürliche Hochwasserrückhalt auch in der Landesplanung gestärkt wird. Geeignete Gebiete sollen künftig nach dem Entwurf des neuen Landesentwicklungsprogramms als Vorranggebiete in den Regionalplänen gesichert werden.

Artikel vom 28.08.2002
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