Benefizvorstellung von »Heidi« für Hochwasseropfer

Wenn die Tanne jodelt

Zum Jodeln schön: das »Heidi«-Musical im Schlachthof.

Zum Jodeln schön: das »Heidi«-Musical im Schlachthof.

Eine schöne Gelegenheit, Vergnügen und Nachbarschaftshilfe zu verbinden, bietet sich am Freitag, 23. August, allen Besuchern von »Heidi – Das Heimatmusical«, das zur Zeit im Schlachthof läuft.

Das »Jahrhunderthochwasser« geht an niemanden spurlos vorrüber, und so möchten auch die Schauspieler und Musiker von »Heidi« das ihre tun. Sie haben beschlossen, die nächste Freitagsvorstellung um 20.30 Uhr zur Benefizvorstellung zu machen. Von jeder Eintrittskarte werden 5 Euro den Hochwasseropfern gespendet.

Singende Tannen, Rappende Milchbrötchen, steppende Geißen – all das erwartet den Zuschauer in der frechen Inszenierung von Dominik Wilgenbus. Und wer hätte das gedacht: »Heidi«, in nahezu 50 Sprachen übersetzt und unzählige Male verfilmt, feiert dieses Jahr ihren 122. Geburtstag, wirkt aber kein bisschen angestaubt. In ihrer Welt voller Sehnsüchte erlebt sie den spannungsvollen und schmerzhaften Gegensatz zwischen der Natur der Schweizer Bergwelt und der Zivilisation im städtisch vornehmen Frankfurt.

Die wundervolle Geschichte vom Kind der Berge, in dessen Gegenwart sich das härteste Schicksal zum Guten wendet, enthüllt durch die Verwandlung in Musik-Theater heutigen Augen und Ohren ihre Größe und Kraft mittels einer rasanten Mischung aus Pop und fetziger Folklore.

Diese »Heidi läßt Kitsch und scheinheilige Heimat-Idylle hinter sich. Ein bisserl naiv, aber mit spielerischem Ernst wird er damit der Geschichte gerecht. Dominik Wilgenbus studierte an der Münchner Musikschule Regie bei Professor August Everding, und inszenierte nun »Heidi« schräg, mit verschmitztem Augenzwinkern. Er parodiert den Stoff, ohne ins Alberne oder Lächerliche abzurutschen.

MIt Spielwitz und Fantasie ironisieren Wilgenbus und sein Esemble das Musical-Genre. Die Berge sind eine schlichte Schrankwand, in der sich Alm-Hütte und Bürgerstube verbergen. Von oben besingt Heidi das Alpenglühen mit dem Geißenpeter, die Geißen recken sich keck zum Showauftritt. Ein Heimatmusical für Groß und Klein zum Lachen und zum Weinen – einfach zum Jodeln gut!

Kartenvorbestellung für die Benefiz-Vorstellung am Freitag unter Telefon 76 54 48. Aufführungen bis 7. September von Mittwoch bis Samstag, 20.30 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Theater im Schlachthof in der Zenettistraße. Karten bei München-Ticket, Telefon: 54 81 81 81, im Schlachthof unter Tel. 76 54 48 und an den bekannten Vorverkaufsstellen. ms

Artikel vom 21.08.2002
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