Vor 100 Jahren wurde die »St.-Michaelskapelle« in der Michaeliburg eingeweiht

Aus Trümmern auferstanden

Michaeliburg · Die Kapelle wurde von Michael Obermayer und seiner Frau Magdalena errichtet; die Einweihung fand am 7. Oktober 1900 statt.

Am 12. September 1900 gaben die Eheleute Obermayer eine Verpflichtungserklärung ab, in der sie zusicherten, dass sie die Kapelle instandhalten und ihre Nutzung ermöglichen würden.

Ab dem 17. Februar 1906 gingen Kapelle und Grundeigentum auf Josef Speckel und Martin Attenberger über. Diese traten ihren Besitz am 14. Januar 1922 unentgeltlich ­ aber mit den Verpflichtungen aus dem Vertrag vom 12. September 1900 ­ an Michael Stumpf ab. Im 2. Weltkrieg wurde die Kapelle durch Bomben fast völlig zerstört. Nötige Ausbesserungen wurden leider unterlassen. Die Folge waren Überlegungen, die Kapelle ganz abzubrechen.

Dann regte aber Frau Rose Siebenkäs die Wiedererrichtung der Kapelle an, und zwar als Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Herr Hans Retzsch griff diese Idee auf und begann 1948 mit den Reparaturarbeiten; Altar, Betstühle usw. mussten neu erworben werden. Am 28. Juli 1950 wurde dann der 3Verein der Freunde der Gedächtniskapelle für die Gefallenen von Michaeliburg" gegründet. Herr Retzsch wurde dessen erster Vorsitzender. In seiner ­ 1956 beschlossenen ­ Satzung setzte der Verein es sich zum Ziel, für die Instandsetzung, Erhaltung und Betreuung der Kapelle zu sorgen.

Nach dem Tod von Herrn Retzsch übernahm Herr Rudolf Schmaderer 1971 dessen Amt; seit April 1986 ist Herr Joseph Wiederer 1. Vorsitzender des Vereins. Dies dokumentiert auch die enge Verbundenheit mit den örtlichen Siedlern, da Herr Wiederer zudem Vorsitzender der Siedlervereinigung Michaeliburg e. V. ist.

Die Hauptaktivität des Vereins besteht in der alljährlichen Gestaltung des Volkstrauertages. Zunächst findet ein Gedenkgottesdienst in der St.-Augustinus-Kirche statt; dem folgt ein Trauerzug zur Kapelle. Dort erfolgt eine feierliche Kranzniederlegung, die sich an ein Gebet von Herrn Stadtpfarrer Simbeck und die Ansprache eines Vertreters der Landeshauptstadt München anschließt. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Spielmannszug des Truderinger Musikvereins. Sollten Sie Interesse an weiteren Informationen haben, oder den Verein durch Ihre Mitgliedschaft unterstützen wollen, so wenden Sie sich bitte an Joseph Wiederer, Säntisstraße 13. 81825 München. N. F.

Artikel vom 11.10.2000
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