Dennoch lebt es sich in Sauerlach vergleichsweise sicher

Sauerlach · Zahl der Straftaten stark gestiegen

Der Leiter der PI 31, 1. Polizeihauptkommissar Siegfried Graf, gab einen Überblick über das Kriminalitätgeschehen in Sauerlach. Foto: hw

Der Leiter der PI 31, 1. Polizeihauptkommissar Siegfried Graf, gab einen Überblick über das Kriminalitätgeschehen in Sauerlach. Foto: hw

Sauerlach · Die gute Nachricht vorweg, in Sauerlach lebt es sich insgesamt gesehen sicher, so das Fazit des 1. Polizeihauptkommissars Siegfried Graf. Der Leiter der Polizeidienststelle für das Hachinger Tal gab bei der Bürgerversammlung in Sauerlach einen kurzen Überblick über die Kriminalitätsentwicklung im Hachinger Tal im Allgemeinen und für Sauerlach im Besonderen.

Bedauerlicherweise müsse er mitteilen, dass die Anzahl an Straftaten von 2022 auf 2023 von 139 auf 198 angestiegen sei, was einem Anstieg um 42 Prozent insgesamt gesehen ausmacht. Damit liegt Sauerlach im Trend, denn im gesamten Hachinger Tal sind die Taten von 1.838 auf 2085 von 2022 auf 2023 angestiegen. Die Einschränkungen durch Corona hätten im Jahr 2021 noch eine Rolle gespielt, das Leben und seine Begleitumstände hätten sich aber mittlerweile fast wieder auf Vor-Corona-Zeiten eingependelt. Im vergangenen Jahr hätte es aber in Sauerlach aber lediglich einen Einbruch gegeben, so Siegfried Graf weiter. Außerdem erklärte er, dass es nicht so schlimm sei, wie die Zahlen auf den ersten Blick glauben lassen.

Mehr Straftaten wurden begangen

Sehr bedauerlich sei die Tatsache, dass die Diebstähle um 21 Prozent angestiegen sind. Vor allem Fahrraddiebstähle hätten stark zugenommen, so Graf. So wurden 2023 alleine 25 Fahrraddiebstähle angezeigt, im Jahr zuvor waren es 14. Bei den Rohheitsdelikten blieb die Zahl konstant bei 29, davon waren 15 Körperverletzungen (im Jahr 2022 waren es 22).

Bedauerlich sei auch, dass die Betrugsdelikte von 11 auf 51 Fälle angestiegen seien. Dabei seien aber auf eine Person alleine zehn der gemeldeten Fälle gekommen. Immer noch beschäftigen die Polizei Vorfälle im Bereich Trickbetrug und Schockanrufe, die sehr zu bedauern seien und einen hohen Schaden anrichten würden. "Die Polizei wird Sie nie dazu auffordern Bargeld oder Wertgegenstände auszuhändigen. Wenn Sie dazu am Telefon aufgefordert werden, handelt es sich garantiert um einen Betrüger", warnte Siegfried Graf die Sauerlacher. Wer einen Anruf erhalte, bei dem er aufgefordert werde seine Wertsachen abzugeben, solle am besten auflegen und die 110 anrufen, lautete sein Rat. Leider war im Jahr 2023 auch ein Mord in Sauerlach zu verzeichnen gewesen, bedauerte Graf.

Gestiegen ist auch die Zahl der Verkehrsunfälle, von 145 im Jahr 2022 auf 153 im Jahr 2023. Dabei gab es 29 leicht und sechs schwer Verletzte und eine getötete Person zu beklagen. 14 Unfälle davon waren Fahrradunfälle, wobei drei davon vom Fahrradfahrer mitverursacht wurden. Zum Glück habe es hier keine getötete Person gegeben. Zum Glück habe sich auch kein Schulwegunfall ereignet, so Graf. Hier galt sein Dank den eifrigen Schulweghelfern, die für die Sicherheit der Kinder sorgten.

Durch die Zunahme an Straftaten habe sich auch die Einsatzzahl für die PI 31 erhöht. Insgesamt mussten die Polizeibeamten im Hachinger Tal im Jahr 2023 zu 10.228 Einsätzen ausrücken.

Cannabislegalisierung im Blick

Einiges Kopfzerbrechen bereitet der Polizei die Cannabislegalisierung. Zwar sei der Konsum von Cannabis unter gewissen Umständen straffrei, doch gelten nach wie vor die alten Richtwerte für Autofahrer. Schon jetzt sei es so, dass ein Großteil der eingezogenen Führerscheine aufgrund von Drogenfahrten erfolgten. Während sich Alkohol schnell wieder abbaut, dauert es bei Canabis drei bis sechs Wochen, bis der Konsum nicht mehr nachweisbar sei. Hier mahnte Siegfried Graf zur Besonnenheit. Eine kleine Anekdote hatte er für die Sauerlacher zu diesem Thema im Gepäck. Bei der Kontrolle zweier 17-Jähriger, die in der Öffentlichkeit gemeinsamen je einen Joint rauchten, seien diese ihnen abgenommen worden, da der Konsum erst ab 18 Jahren erlaubt ist. Die Menge gab keinen Grund zu einer Anklage. Da beide allerdings vor einem jeweils Minderjährigen Cannabis konsumiert hatten, wurde ein Bußgeld in Höhe von 1.000 Euro für jeden fällig.

Heike Woschée

Artikel vom 25.04.2024
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