Lesefüchse lesen in den Stadtteilbibliotheken

München · Spaß an Büchern

Rund 390 Vorleserinnen und Vorleser sind aktuell für die Lesefüchse aktiv, so wie hier Nathalie Binder in der Stadtbibliothek Ramersdorf. Foto: Silke Kloppig

München · Seit 20 Jahren lesen die ehrenamtlichen Vorleser des Vereins Lesefüchse in München für Kinder vor: in Schulen, in den verschiedenen Stadtteilbibliotheken und an vielen anderen Orten. Mittlerweile kommen die Lesefüchse jede Woche zu rund 1.200 Kindern.

Der Verein hat aktuell 190 Mitglieder und rund 390 aktive Vorleserinnen und Vorleser. Vorleser kann prinzipiell jeder werden, der Spaß hat an Kinderbüchern, sich gut versteht mit Kindern und sich für mindestens ein Jahr verpflichtet, einmal die Woche dabei zu sein.

In der Stadtbibliothek Ramersdorf hat vor gut einem halben Jahr ein neues Vorleseteam begonnen. Jeden Mittwochnachmittag wird hier für zwei Gruppen vorgelesen. Mit guter Laune kommen Woche für Woche um die 20 Kinder und freuen sich auf ihre Vorlesestunde. Was begeistert den Nachwuchs? „Coole Bücher und dass wir sehr viel Spaß haben“, sagt ein siebenjähriger Junge. Ein Mädchen stimmt dem zu: "Dass wir zusammen lesen, macht mir immer Spaß“. Was hat ihnen beim letzten Mal gut gefallen? Gelesen wurde „Pumuckl“ und ein Fall von „Die drei Ausrufezeichen“. „Pumuckl ist immer so witzig und er hat viel erlebt. Und bei den drei Ausrufezeichen sind die Fälle so spannend“, meint das Mädchen. Der Junge ergänzt noch schnell, „aber ich darf nicht verraten“, was passiert. Die Kinder bekommen bei jeder Teilnahme einen Stempel. Wenn das Kärtchen mit zehn Stempeln voll ist, darf sich das Kind ein Buch aussuchen.

Und wie kamen die „Lesefüchse“ selbst zu ihrem Ehrenamt? Elisabeth Fischer hat eine Arbeitskollegin, die bei den Lesefüchsen liest. Das hat sie verlockt, sich selbst ehrenamtlich zu engagieren. Nathalie Binder war auf der Suche nach einem Ehrenamt in München und ist über die Google-Suche auf den Verein Lesefüchse gestoßen. Das Ehrenamt passt super zu ihr und ihrem Leben, da es nach 16 Uhr stattfindet und sie abstimmen kann, wenn es mal an einem Mittwoch nicht passt.

Mal spannend, mal lehrreich

Was macht den Vorlesenden dabei besonders Spaß? „Tolle Geschichten vorlesen und mit den Kindern dazu in Interaktion gehen“, sagt Nathalie Binder: „Mal ist es spannend, mal lehrreich, mal lustig - und manchmal alles zusammen.“ Elisabeth Fischer gefällt es am besten, wenn die Kinder Freude an der vorgelesenen Geschichte haben und richtig mitgehen, mitfiebern oder auch von Herzen darüber lachen können.

Lesen ist wichtig, da sind sich beide ebenso einig. „Sicheres und flüssiges Lesen ist eine wichtige Fertigkeit, die den Kindern viele Möglichkeiten im Leben eröffnet. Durch das Vorlesen möchten wir Lesefüchse die Kinder für Bücher und damit fürs Lesen begeistern“, sagt Nathalie Binder. Ähnlich sieht das auch Elisabeth Fischer und ergänzt noch, dass die Kinder mit jedem Buch etwas dazulernen.

Und was kommt bei den Kindern gut an? Da überlegt Nathalie Binder nicht lange: „Für unsere Grundschulkinder lese ich gerne lustige Geschichten von Cowboy Klaus oder der Wilden Wilma, oder auch mal spannende Bücher zum Mitfiebern und Rätsel lösen. Unsere Kindergartenkinder lieben die Abenteuer von Tierfiguren wie der Hummel Bommel, der kleinen Spinne Widerlich oder der Kuh Lieselotte“. Weitere Informationen zu den Lesefüchsen gibt es unter lesefuechse.org

Artikel vom 27.04.2024
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