Sorge um Nachwuchs im Priesterberuf

»Wir brauchen Priester«

München · Beim Jahresgedächtnis für seinen 1976 verstorbenen Amtsvorgänger Kardinal Julius Döpfner, hat der Ezbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, die Gemeinden des Erzbistums dazu aufgerufen, für die Priester und auch um neue Priesterberufe zu beten.

»Wir brauchen gute Priester«, sagte Wetter am Mittwoch, 24. Juli, im Münchner Liebfrauendom. Wie bereits für Kardinal Döpfner, der von 1961 bis 1976 Erzbischof von München und Freising war, sei auch für ihn die Sorge um die Priester und die rückgehende Zahl der Priesterberufe nicht geringer.

Belastend seien die Nachrichten über schwere Verfehlungen von Priestern in den USA und leider auch in Deutschland. Die krankhaften Neigungen entspringen sexuellen Übergriffen auf Kinder und Schutzbefohlenen durch Erziehungsberechtigte, seien es Eltern, Lehrer, Priester oder Erzieher, bewirken bei Opfern oft lebenslange Verwundungen. Wörtlich sagte der Kardinal in diesem Zusammenhang: »Für mich – wie für alle Bischöfe – ist es eine schwere Pflicht, alles mir mögliche zu tun, dass keiner unserer Priester auch nur an einem einzigen Kind oder Jugendlichen schuldig wird«. Als unredlich bezeichnete es Wetter, dass der Zölibat als Glaubens- und Lebensentscheidung ständig unter den »Beschuss der Kritik« genommen werde.

Wenn einer als Single lebe, werde dies als selbstverständlich angesehen. Verzichte aber einer um des Himmelreiches willen auf die Ehe, habe man kein Verständnis, spreche von Zwangszölibat, den man abschaffen müsse. »Ich haben noch nie einen zum Priester geweiht, der mir nicht glaubhaft versichert hat, dass er die Ehelosigkeit in voller Freiheit gewählt habe«, sagte der Kardinal.

Artikel vom 31.07.2002
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