Auch Engagement für Obdachlose wird erörtert

Maxvorstadt · Romanbesprechung im Literaturkreis

Im Roman "Der Sandler" wird der Alltag von Straßenobdachlosen eindringlich und realistisch beschrieben. Foto: mha

Im Roman "Der Sandler" wird der Alltag von Straßenobdachlosen eindringlich und realistisch beschrieben. Foto: mha

Maxvorstadt · Am Mittwoch, 24. April, lädt das Freiwilligenzentrum z'sam der Diakonie München und Oberbayern um 18.30 Uhr zu einem Literaturkreis-Special in die Theresienstraße 63 ein: Dabei wird der Roman "Der Sandler" diskutiert.

Als Gäste werden der Autor des Buchs, Markus Ostermair, sowie Veronika Brader, Ehrenamtskoordinatorin der Evangelischen Bahnhofsmission, erwartet. Man spricht über das Buch, Ideen werden ausgetauscht und insbesondere die Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement im Bereich der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe erörtert. Zur Teilnahme an der Verantstaltung ist eine Anmeldung per E-Mail an die Adresse info@z-sam.de erforderlich.

Roman malt realistisches Bild von Obdachlosen

"Der Sandler" ist ein Roman, der Obdachlose ins Zentrum stellt und trotz aller Fiktion ein realistisches und vielschichtiges Bild ihres Alltags auf den Münchner Straßen vermittelt. Einer von ihnen ist Karl Maurer. Er mäandert durch die Stadt, besucht Suppenküchen und Kleiderkammern und manchmal wird er von den Bildern seines früheren Lebens eingeholt – von seiner Frau und seiner kleinen Tochter, der Zeit als Mathematiklehrer und dem Kind, das ihm vors Auto lief. Gleichzeitig durchstreift auch sein Freund Lenz die Stadt auf der Suche nach ihm. Lenz, ein Zettelschreiber und Utopist, spürt, dass es mit ihm zu Ende geht. Er will Karl seine unfertigen Notizen vermachen und, was noch viel wichtiger ist, den Schlüssel zu seiner Wohnung, die er geerbt hatte, in der zu leben er sich aber geweigert hatte. Lenz' Tod ist ein Wendepunkt. Die Wohnung könnte Karls Chance sein, die diffusen, stets auf die lange Bank geschobenen Pläne, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, in die Tat umzusetzen. Auch Kurt, ein Haftentlassener, der stets den Angriff für die beste Verteidigung hält, merkt, dass er sein Leben ändern muss. Er sucht ebenfalls eine Bleibe, die er mit niemandem mehr zu teilen braucht.

Der Autor des Buches, Markus Ostermair, Jahrgang 1981, lebt in München. Seine Auseinandersetzung mit dem Thema Obdachlosigkeit begann als Zivildienstleistender in der Münchner Bahnhofsmission. Für seinen 2020 erschienenen Debütroman wurde ihm der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte "Literatur" verliehen.

Artikel vom 10.04.2024
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