Löwen erneut mit knapper Niederlage gegen Top-Team

»Klassenerhalt kein Sprint, sondern Marathon«

Glücklos: Fynn-Luca Lakenmacher. Foto: Anne Wild

Glücklos: Fynn-Luca Lakenmacher. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Nach zuvor acht Partien ohne Niederlage im Jahr 2024 verlor der TSV 1860 München zuletzt gleich drei Spiele nacheinander – gegen die Aufstiegskandidaten aus Ulm und Dresden sowie nun gegen Münster. Die Preußen aus Westfalen sind die stärkste Mannschaft der Rückrunde und feierten am Samstag beim 2:1 (1:0)-Auswärtssieg in Giesing vor ausverkauftem Haus bereits ihren sechsten Sieg in Folge.

Pünktlich mit dem Anpfiff setzte immer stärker werdender Regen an der Grünwalder Straße ein. Die Gäste kontrollierten in der ersten Halbzeit über weite Strecken das Spiel gegen auffallend passive Löwen. Eine gehörige Portion Glück hatten die Preußen nach gut zwanzig Minuten. Luca Bazzoli attackierte mit Anlauf und gestrecktem Bein auf Höhe der Mittellinie auf brutale Weise von hinten Fynn-Luca Lakenmacher. Schiedsrichter Nico Fuchs hatte offenbar eine schlechte Sicht auf die Szene und beließ es bei einer Gelb-Verwarnung für den Münsteraner. Hätte der Unparteiische die TV-Bilder gekannt, wäre die Rote Karte die einzig vertretbare Entscheidung gewesen.

Sichtlich Probleme hatten die Hausherren mit dem hohen Pressing der Preußen. Die Löwen konnten sich zu selten daraus befreien. Sechzigs Schlussmann Marco Hiller bügelte zwei Mal Patzer des jungen Innenverteidigers Michael Glück aus, der mehrfach im Aufbauspiel unter Druck geriet. Kurz vor dem Pausenpfiff münzten die Gäste ihre optische Überlegenheit in einen Treffer um. Ein Eckball von Marc Lorenz segelte in den Strafraum – Hiller faustete den Ball aus der Gefahrenzone, doch wieder kam Lorenz an das Leder und setzte es mit einem Schuss an die Querlatte. Der zurückspringende Ball landete bei Yassine Bouchama, der im Strafraum Joel Grodowski bediente, dessen wuchtiger Abschluss aus der Drehung zum verdienten 0:1 im Netz landete (45. Min.+1).

»Wir wollten mutig agieren, davon war in der ersten Halbzeit aber nichts zu sehen«, beschrieb Löwen-Trainer Argirios Giannikis das Geschehen. Viel zu schnell habe man eroberte Bälle wieder verloren. Nach dem Seitenwechsel hatte seine Mannschaft ihre beste Phase im Spiel. Immer wieder kombinierten sich die Löwen nun gefährlich vor das Tor der Gäste. Nach einem gelungenen Doppelpass setzte sich Kilian Ludewig über die rechte Seite durch und bediente im Zentrum den eben eingewechselten Joël Zwarts, der technisch sauber den Ball zum 1:1 in die langen Ecke tropfen ließ (56. Min.).

Die Partie nahm nun entschieden an Fahrt auf. Beide Mannschaften drängten auf einen weiteren Treffer. Lakenmacher verpasste eine gute Gelegenheit dazu, scheiterte im Strafraum, nachdem er sich geschickt durchgesetzt hatte, am stark reagierenden Münsteraner Torhüter Maximilian Schulze Niehues (68. Min.). Im Gegenzug gelang den Preußen das Siegtor. Einen tückisch abgefälschten Schuss von Lorenz konnte Hiller noch mit letztem Einsatz parieren, gegen den Nachschuss von Bouchama aus kurzer Distanz zum 1:2 war er machtlos (69. Min.).

In der Schlussviertelstunde lief den Löwen die Zeit davon. »In Summe müssen wir uns vorwerfen lassen, dass wir die erste Halbzeit verschlafen haben«, bekannte Giannikis. Man habe jedoch »von Anfang an gesagt, dass der Klassenerhalt kein Sprint, sondern ein Marathon wird«. Fortgesetzt wird dieser vom TSV 1860 München nach der Länderspielpause beim Schlusslicht SC Freiburg II. Anpfiff im Dreisamstadion ist am Ostersamstag um 16:30 Uhr.

(as)

Artikel vom 17.03.2024
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