SPD/Volt-Fraktion fordert Prüfung der Tauglichkeit

München/Gern · Regionalliga-Fußball im Dantestadion?

Im Dantestadion fliegt regelmäßig der Football, aber der Fußball rollt hier schon lange nicht mehr. Die Stadtratsfraktion SPD/Volt fordert nun, die Tauglichkeit des Stadions für die Fußball-Regionalliga zu prüfen. Foto: bas

Im Dantestadion fliegt regelmäßig der Football, aber der Fußball rollt hier schon lange nicht mehr. Die Stadtratsfraktion SPD/Volt fordert nun, die Tauglichkeit des Stadions für die Fußball-Regionalliga zu prüfen. Foto: bas

München/Gern · Wird im Dantestadion demnächst nach langer Zeit wieder regelmäßig Fußball gespielt? Zumindest hat die Fraktion SPD/Fraktion im Münchner Stadtrat jetzt den Antrag gestellt, die altehrwürdige Sportstätte in Gern auf ihre Tauglichkeit für die Regionalliga Bayern hin zu überprüfen.

"Das Referat für Bildung und Sport wird gebeten, die baulichen Voraussetzungen darzulegen, die notwendig wären, um das Münchner Dantestadion [...] den Richtlinien des Bayerischen Fußballverbands entsprechend regionalligatauglich zu machen, ohne dass dabei die Spielmöglichkeiten der anderen Vereine beeinträchtigt werden", heißt es in dem Antrag. Neben dem Dantestadion bezieht SPD/Volt zwar ausdrücklich auch "weitere Sportanlagen im Stadtgebiet" mit ein. Dabei handelt es sich jedoch um Bezirkssportanlagen, die nicht für größere Zuschauerzahlen und TV-Übertragungen ausgelegt sind, sodass eine Ertüchtigung für die Regionalliga Bayern recht unrealistisch erscheint.

"Belegungsdichte aufzeigen"

Das Dantestadion wurde früher zeitweise von Fußballvereinen wie dem SV Türk Gücü (dem Vorgänger des aktuellen Regionalligisten Türkgücü München), dem FC Wacker sowie von Frauen und Amateuren des FC Bayern München genutzt, allerdings ist das runde Leder schon vor vielen Jahren aus der denkmalgeschützten Anlage ausgezogen. Gegenwärtig nutzen die American-Football-Vereine Munich Cowboys und München Rangers das Dantestadion als Heimspielstätte. Daneben finden in der Anlage regelmäßig Leichtathletikmeisterschaften wie das Ludwig-Jall-Sportfest am 11. Mai statt. Ob da noch Platz für den Fußball ist, scheint fraglich, zumal die Stadt München dies in jüngster Zeit stets abgelehnt hat und das Dantestadion mittelfristig saniert werden soll. "Zudem soll die aktuelle Belegungsdichte im Dantestadion aufgezeigt und dargestellt werden, ob eine zusätzliche Nutzung des Stadions für den Punktspielbetrieb der Fußballregionalliga eingerichtet werden kann", führt die SPD/Volt-Fraktion in ihrem Antrag dennoch aus und bittet das Referat für Bildung und Sport, die ungefähren Kosten für notwendige Baumaßnahmen darzustellen.

Wie die Politikerinnen und Politiker ausführen, sei die Nutzung von Stadien für die Regionalliga an sehr hohe Anforderungen gebunden. "Vereine [zahlen] entweder sehr hohe Mieten für die Nutzung von Stadien, die für die Bedarfe im Amateurbereich eigentlich viel zu groß sind, oder müssen mit viel Aufwand nach einem geeigneten Stadion suchen, in dem Regionalligaspiele ausgetragen werden dürfen", heißt es in dem Antrag. Hintergrund dürfte sein, dass der der Frauen-Regionalliga Süd angehörende FFC Wacker München einen Antrag gestellt hat, künftig im Stadion an der Grünwalder Straße spielen zu dürfen, wo bereits der TSV 1860 München, die zweite Mannschaft des FC Bayern sowie Türkgücü München ihre Heimspiele austragen.

Steht Türkgücü bald ohne Stadion da?

Türkgücü, als Männer-Regionalligist nur viertklassig, muss den jüngsten Entwicklungen nach zur Saison 2024/25 dem drittklassigen FFC Wacker weichen, stünde dann ohne regionalligataugliche Spielstätte da und hätte nur zwei Optionen: Im Münchner Umland einen dauerhaften Spielort für die Regionalliga suchen - was sich in der Vergangenheit als schwierig bis unmöglich herausstellte - oder sich freiwillig in die Bayernliga zurückziehen. Tatsächlich hatten Verantwortliche des Perlacher Vereins schon ein ums andere Mal von der Stadt München gefordert, das Dantestadion zur Verfügung zu stellen. Ob dies nun mit Hilfe von SPD und Volt klappt, ist eine spannende Frage. Freuen würden sich neben Türkgücü-Anhängern auch Groundhopper. Dabei handelt es sich um eine spezielle Art von Fans, die Stadien durch den Besuch von Fußballspielen "sammeln". Genau das ist im Dantestadion seit langem nicht möglich.

Benjamin Schuldt

Artikel vom 17.03.2024
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