Unglückliche Niederlage der Löwen beim Aufstiegsfavoriten

»So treten nicht viele Mannschaften in Dresden auf«

Volles Haus: die Löwen in Dresden. Foto: M. Forster

Volles Haus: die Löwen in Dresden. Foto: M. Forster

München/Giesing · Als die Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und dem TSV 1860 München (Endstand 2:1) abgepfiffen war, liefen die Spieler der Löwen zur Gästekurve und wurden dort von ihren mitgereisten rund 2.000 Anhängern mit lautem und langem Applaus verabschiedet, der viel erzählt über die Leistung der Spieler in den vorangegangenen 90 Minuten. In der temporeichen Begegnung suchten beide Mannschaften im Rudolf-Harbig-Stadion immer wieder zielstrebig den Weg in den gegnerischen Strafraum. Auf den vollbesetzten Rängen herrschte Europapokal-Atmosphäre.

An der Elbe hing zuletzt der Haussegen gewaltig schief. Mit nur sieben Punkten aus acht Spielen im Jahr 2024 drohte der große Aufstiegsfavorit aus Sachsen sein sportliches Ziel zu verpassen. Vergangene Woche war man sogar aus den direkten Aufstiegsrängen gerutscht, die Dynamo zwischenzeitlich mit zehn Punkten Vorsprung angeführt hatte. Der langjährige Sport-Geschäftsführer der Dresdner musste vergangene Woche den Klub verlassen. Wie der Aufsichtsrat mitteilte, fehle den Gremiumsmitgliedern das Vertrauen, »dass unsere ambitionierten Vereinsziele kurz- und mittelfristig gemeinsam mit Ralf Becker realisiert werden können«. In Dresden beschäftigt man drei Geschäftsführer – jeweils einen für Finanzen, Kommunikation und Sport. Nun sind es nur noch zwei. Auch Trainer Markus Anfang wurde angezählt.

Vor 31.048 Zuschauer waren keine zehn Minuten gespielt, da durften die Gastgeber erstmals jubeln. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke flankte Niklas Hauptmann ein zweites Mal ins Zentrum, wo Stefan Kutschke am Fünfmeterraum per Kopfball zum 1:0 traf (8. Min.). Im Anschluss an eine kurz gespielte Ecke ließ auf der Gegenseite Abdenego Nankishi zwei Gegenspieler ins Leere laufen und zimmerte den Ball an die Querlatte (33. Min.). Bis zur Pause steigerten sich die Strafraumszenen von Minute zu Minute. In der 40. Minute wurde ein Treffer der Dresdner wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen. Im direkten Gegenzug schlugen die Löwen zu. Morris Schröter setzte sich mit einem beherzten Dribbling über die rechte Seite bis zur Grundlinie durch und brachte den Ball flach vor das Tor, wo Nankishi unbedrängt den 1:1-Ausgleich markierte (41. Min.).

Schröter und Nankishi wirbelten auch in der zweiten Halbzeit immer wieder gefährlich auf den Flügeln. In der Schlussviertelstunde ereilte die Hausherren das nötige Spielglück. Nach einem langen Diagonalball in die Spitze bediente Tom Zimmerschied den eben eingewechselten Lucas Cueto, der aus 18 Metern zentraler Position auf das Tor schoss. Löwen-Schlussmann Marco Hiller hätte den Ball wohl gehalten, doch Verteidiger Leroy Kwadwo fälschte ihn beim Versuch, den Schuss zu blocken, unerreichbar für seinen Schlussmann zum 2:1 ab (76. Min.). In der hektischen Schlussphase verteidigten die Schwarz-Gelben tief stehend ihren knappen Vorsprung. Die Löwen rannten an und wären durch den eingewechselten Joël Zwarts in der Nachspielzeit fast noch zum Ausgleich gekommen, doch Dynamo-Torhüter Kevin Broll rettete mit einer spektakulären Glanzparade seiner Mannschaft den Sieg.

Löwen-Trainer Argirios Giannikis zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis, aber grundsätzlich zufrieden mit dem Engagement seiner Teams. »In Summe haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht. So treten nicht viele Mannschaften in Dresden auf«, erläuterte er. Seine Spieler wären vieles richtig angegangen. Weiter geht es für den TSV 1860 München am nächsten Samstag. Dann reist mit dem SC Preußen Münster die stärkste Rückrundenmannschaft nach Giesing.

(as)

Artikel vom 09.03.2024
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