Arbeiten für die Windräder werden im Wald sichtbar

Egmating/Oberpframmern/Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Hürden genommen

Die ersten Arbeiten für die Windräder werden im Höhenkirchner Forst sichtbar. Geht alles glatt, stehen die Windräder Mitte 2025.  Foto: Energieagentur Ebersberg-München

Die ersten Arbeiten für die Windräder werden im Höhenkirchner Forst sichtbar. Geht alles glatt, stehen die Windräder Mitte 2025. Foto: Energieagentur Ebersberg-München

Egmating/Oberpframmern/Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Ein gutes halbes Jahr hat es gedauert, dann war die Genehmigung da: Seit dem 4. Oktober 2023 liegt die Genehmigung für die drei Windräder im Höhenkirchner Forst vor.

Mitte Dezember gab es dann noch einen weiteren Grund zum Feiern: Für die nächsten 20 Jahre kann fest mit einer Einspeisevergütung von mindestens 11 Cent pro Kilowattstunde gerechnet werden.

Das war das Resultat der erfolgreichen Teilnahme an der "Wind an Land Ausschreibung" für die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Erste Meilensteine sind also geschafft, die Arbeit geht trotzdem weiter: Die Bürgerbeteiligung aufzusetzen und die ersten Maßnahmen zur Projektumsetzung durchzuführen, sind nun die nächsten großen Aufgaben.

Dafür haben die Gemeinden im Dezember 2023 eine Gesellschaft für das künftige Bürgerwindprojekt gegründet - die Bürgerwind Höhenkirchner Forst GmbH & Co. KG. Geschäftsführer ist Robert Sing vom gleichnamigen Ingenieurbüro, das auch die Planungen zum Projekt im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft durchgeführt hat.

Das Besondere an dieser Gesellschaft ist, dass die Bürgerinnen und Bürger sich als Kommanditisten direkt an den Windrädern beteiligen können. Dadurch sind sie nicht nur reine Geldgeber, sondern werden zu Miteigentümern an den Windrädern, werden uneingeschränkt an den Gewinnen der Gesellschaft beteiligt und erhalten darüber hinaus umfangreiche Stimmrechte, beispielsweise in den jährlichen Gesellschafterversammlungen.

Aktuell liegt der Beteiligungs-Prospekt im Entwurf bei der BaFin. Die Abkürzung BaFin steht für die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Da eine Beteiligung an Windenergieanlagen eine Vermögensanlage ist, sind die Betreiber dazu verpflichtet, über die Art sowie die Vorteile und Risiken der Vermögensanlage in einem durch die Bundesanstalt geprüften Prospekt zu informieren.

"Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Sommer einen von der BaFin genehmigten Beteiligungsprospekt vorliegen haben. Danach können wir die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger endlich starten", beschreibt Robert Sing den zeitlichen Verlauf. Die Beteiligung wird ausschließlich über eine digitale Plattform abgewickelt, auf der sich Interessenten mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren müssen. Die Details zum Zeitpunkt und zur Abwicklung finden Sie aufder Homepage zum Projekt www.buergerwind-hoehenkirchner-forst.de sowie auf den Homepages der Gemeinden und in den Gemeindeaushängen. Neben einer Kommanditisten-Beteiligung gibt es auch die Möglichkeit, sich über Bürgerenergiegenossenschaften zu beteiligen. Bei einer Beteiligung über die Genossenschaften ist auch die Einlage kleinerer Beträge möglich.

Mit den Waldarbeiten Ende Februar wurde das Projekt nun auch für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar. Sowohl an den späteren Standorten als teilweise auch in Kurvenbereichen wurden für die Zuwegung Bäume herausgenommen. Die drei Windräder werden aus dem deutschen Strommix ein Vielfaches mehr Treibhausgas ausstoßende Energiequellen verdrängen, als die gefällten Bäume gebunden hätten.

Im späteren Frühjahr stehen dann noch die Erdbauarbeiten an, bei denen die Bauplätze abschließend für die Einrichtung der Baustelle vorbereitet werden.

Parallel laufen intensive Abstimmungen mit weiteren Projektbeteiligten, beispielsweise mit Behörden hinsichtlich der Natur- und Wasserschutzmaßnahmen, die bereits während der Bauphase zu berücksichtigen sind. "Dank der engen und konstruktiven Abstimmung mit den Behörden wird sich auch hier im Höhenkirchner Forst zeigen, dass Natur-, Arten- und Wasserschutz mit der Windenergie sehr gut vereinbar sind", ist sich Lorenz Schwarzenbach, zuständiger Projektleiter vom Ingenieurbüro Sing, sicher. Auch die technischen Details der Windenergieanlagen können dank der hohen Ansprüche der Bürgerwind Höhenkirchner Forst GmbH & Co. KG weiter optimiert werden. So werden hier im Höhenkirchner Forst beispielsweise die ersten SF6-freien Windenergieanlagen des bestellten Anlagentyps vom Hersteller Enercon errichtet werden.

Mit den Planungen für die drei Windenergieanlagen im Höhenkirchner Forst begonnen haben die drei Gemeinden Egmating, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Oberpframmern sowie die beiden Landkreise Ebersberg und München im Jahr 2019. Bis die Anlagen ans Netz gehen, wird aber noch etwas Zeit vergehen. Bei einem reibungslosen Verlauf der weiteren Planungen könnten sich Mitte 2025 die drei Windenergieanlagen im Höhenkirchner Forst drehen.

Alle aktuellen Informationen und regelmäßige Berichte zur Bauphase findet man bald auf der neuen Website www.buergerwind-hoehenkirchner-forst.de

Artikel vom 05.03.2024
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