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Franziska Lechner – Heilige oder „Kupplerin“?
Ebersberg · Selingsprechungsverfahren läuft
Franziska Lechner (1833–1894), die Gründerin der „Kinderbewahranstalt“ Ebersberg und der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe. Foto: Privat
Ebersberg · Seit 2005 läuft – initiiert vom Wiener Kardinal Christoph Schönborn – für die aus Edling bei Wasserburg stammende Ordensgründerin Franziska Lechner (1833–1894) ein kirchliches Seligsprechungsverfahren.
1868 hatte diese mit Unterstützung des Marktgemeinderates Ebersberg noch als Privatperson die erste Ebersberger „Kinderbewahranstalt“ ins Leben gerufen. In den Augen des seinerzeitigen Ortsgeistlichen war die Initiatorin trotzdem nicht mehr als „eine der geschwätzigsten Schwindlerinnen“; ja, er unterstellte ihr sogar gewerbsmäßige Kuppelei an ihrem neuen Wirkungsort Wien.
Franziska Lechner war auf ihre Art eine Rebellin und hatte sich von Beginn an offen mit den schulischen Instanzen in Ebersberg angelegt: mit Lehrer Joseph Schwab, der bei Gründung der von Lechner ebenfalls geplanten Privatschule um seine Pfründe fürchtete, und mit Pfarrer Martin Greimel, dem sie ins Gesicht sagte: „Ist nur einmal das neue Schulgesetz eingeführt, dann sey sie unabhängig und die Ebersberger werden Aufklärung lernen“.
Über die Ergebnisse seiner eingehenden Recherchen zur Erhellung des Lebensweges der Franziska Lechner berichtet am Mittwoch, 28. Februar, der Ebersberger Geschichtsforscher Erich Schechner in einem Lichtbildervortrag. Er folgt damit einer Einladung des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg. Die Veranstaltung, zu der alle an der Thematik Interessierten, Mitglieder wie Nichtmitglieder eingeladen sind, findet im Sitzungssaal des Rathauses Ebersberg, Marienplatz 1, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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