Behinderter in Schwabing getötet

Motiv Eifersucht

Schwabing · Vergangenen Donnerstag, mittags, wurde ein 43-jähriger Programmierer, der auf einen Rollstuhl angewiesen war, in seinem Appartement tot in seinem Bett liegend aufgefunden.

Das Appartement befindet sich in einem Heim für betreutes Wohnen in der Barlachstraße. Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung wurde neben zahlreichen Knochenbrüchen, aber auch der Bruch eines Kehlkopfhorns festgestellt.

Das Gesamtbild der Verletzungen ließ auf eine Fremdeinwirkung schließen.

Die Ermittlungen der Münchner Mordkommission führten zu einer 34-jährigen Polin, die für einige Bewohner des Heimes Reinigungsarbeiten durchführte. Die Frau führte auch Reinigungsarbeiten bei dem toten Programmierer durch, zu dem sie einen besonders guten Kontakt pflegte.

Im Zuge der Ermittlungen wurde bekannt, dass der Lebensgefährte der Polin, ein 36-jähriger Arbeiter aus München, auf die Beziehung seiner Freundin zu dem 43-Jährigen seit geraumer Zeit eifersüchtig war. Der Arbeiter hatte seiner Freundin auch deswegen immer wieder Vorhaltungen gemacht.

Bei seiner Vernehmung verstrickte sich der 36-jährige Münchner in erhebliche Widersprüche. Er wurde deshalb am Montag, 15. Juli, festgenommen. In einer weiteren Vernehmung räumte er die Tat schließlich ein. Er gab zu, in jener Nacht von Freitag auf Samstag, nachdem seine Lebensgefährtin fest geschlafen habe, zur Wohnung des Programmierers gefahren zu sein, um diesen zur Rede zu stellen. Was dann passiert sei, daran will er zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Erinnerung mehr haben.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I erging gegen den Mann Haftbefehl wegen Totschlags. Die Ermittlungen zum genauen Tathergang dauern an.

Artikel vom 25.07.2002
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