Bürgeranwalt und Mieterbeirat

Kampf dem Mietenwahn

Schwabing · Der Bürgeranwalt Dr. Axel Berg kämpft für die Münchner Mieter: »In Berlin haben wir die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen gesenkt und das Wohngeld erhöht. In München geht’s mit mir weiter gegen den Mietenwahnsinn.«

Axel Berg besuchte mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Münchner Mieterbeirates, Albrecht Schmidt, Brennpunkte des Schwabinger Mietergeschehens in der Belgradstraße/ Karl-Theodor-Straße/Degenfeldstraße undin der Agnesstraße 55/57/59, die von der Umwandlung von Miet- und Eigentumswohnungen betroffen sind.

Über 50 Mitglieder der Mietergemeinschaften versammelten sich um den Berg-Bus, das Bürgermobil des Bundestagsabgeordneten für den Münchner Norden, und erläuterten ihre Mietsituation.

»Die Objekte gerieten in diesem Jahr in das Auge der Öffentlichkeit, weil sie von Versicherungskonzernen an Vermarkter verkauft wurden, ohne dass die Landeshauptstadt München das ihr zustehende Vorkaufsrecht ausübte«, so Albrecht Schmidt, der sich als Mitglied des Bezirksausschusses Schwabing-West für die Mieter stark macht. Das Vorkaufsrecht wurde laut Kommunalreferat nicht ausgeübt, da die sogenannte Ausübungsschwelle, wenn auch nur hauchdünn, überschritten wurde.

Die Mieter meinen, das Referat habe die falschen Angaben der Verkäufer ungeprüft übernommen und deshalb ein falsches Ergebnis errechnet. Sie hätten sich die Stadt München lieber als neuen Hausherren gewünscht, weil dann die Mieten niedriger blieben. Der Abgeordnete versprach, der nach Meinung der Mieter verantwortungslosen Ermittlung der Behörde nachzugehen.

»Ich unterstütze den Antrag des Bezirksausschusses, dass das Kommunalreferat bei engen Entscheidungen die Quadratmeterzahlen nachmessen muss anstatt den Vermietern ungeprüft Glauben zu schenken«, so Axel Berg. Die Vielzahl der Verkäufe aus Versicherungskonzernen führten die Mieter auf EU-Steuerangleichungen, Renditestreben und Wegfall der sozialen Wertevorstellung gerade bei Großkonzernen zurück. Axel Berg: »Ich werde mich bei den Versicherern für die Mieter einsetzen.«

Artikel vom 25.07.2002
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