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Claude K. berichtet von ihrer Ausbildung zur Hospizbegleiterin
Ottobrunn · Rabenschwarz bis heiter
Ottobrunn · Der Hospizkreis Ottobrunn stellt seine Arbeit vor, indem er eine frisch gebackene Hospizhelferin Rede und Antwort stehen lässt.
Frage: Du hast gerade die Hospizbegleiter-Ausbildung beim Hospizkreis
Ottobrunn e.V. abgeschlossen. War die Ausbildung so, wie Du sie Dir vorgestellt
hast?
Claude K.:
Nein, es war viel besser. Es war informativer und ging viel weiter. Viel
Biografie-Arbeit, viel Reflexion, eine Einheit zum Thema ‚Verlust, Trauer‘.
Das Thema ‚Demenz‘ war sehr interessant und breit gefächert. Da auch lauter
verschiedene Referenten da waren, war es abwechslungsreich.
Wie geht es weiter? Wenn Du Deine erste Begleitung bekommst, wie
kann man sich das vorstellen? Wirst Du ins kalte Wasser geworfen? Wie ist
der erste Kontakt?
Claude
K.: Ich wurde von meiner Koordinatorin begleitet beim ersten
Kennenlernen, beim Vorstellen. Nachdem bei uns aber der Draht gestimmt hat,
ist die Koordinatorin gegangen, wäre aber auch länger geblieben, wenn ich
gewollt hätte.
Wenn man seinem Umfeld mitteilt, dass man die Tätigkeit als Hospizbegleiter
anstrebt, sieht man in der Regel große, teilweise entgeisterte Augen in
seinem Umfeld. Wie haben Deine Familie und Deine Freunde reagiert?
Claude K.: Die
meisten waren erschrocken: „Das könnte ich nicht, wieso machst Du das?“
Andere finden das gut und beneiden mich sogar, weil sie selbst die Zeit
nicht dafür finden.
Die meisten stellen sich eine Begleitung sehr traurig und belastend
vor. Was erfährt man darüber im Kurs und welche Erfahrungen machten andere
Hospizbegleiter?
Claude
K.: Im Kurs erfährt man von den Erfahrungen der anderen und hört
schon raus, dass es durchaus lustig sein kann. Viele erzählen ihre privaten
Geschichten, alles ist sehr offen, wertfrei und herzlich. Man konnte sich
öffnen, aber musste nicht.
Gab es ein oder zwei persönliche Erlebnisse, die Dich bewogen haben,
zum Hospizkreis zu gehen?
Claude
K.: Die Palliative-Care-Ausbildung, die ich in meiner Arbeit
gemacht habe und mein Wunsch, meine freie Zeit zu schenken. Kontakt mit
dem Tod hatte ich schon früh, meine Mutter und mein Vater sind tot. Ich
wollte diese Ausbildung anwenden können und jemandem zugutekommen lassen.
Wie ist Dein Resümee nach dem Kurs zum Hospizbegleiter und was würdest
Du den Lesern ans Herz legen?
Claude
K.: Ich fand den Kurs sensationell und stimmig in den Inhalten
und dem Zusammenspiel mit den Koordinatorinnen. Haben Sie keine Angst vor
dem Thema ‚Tod‘. In anderen Kulturen werden die Toten aufgebahrt und gehen
viel entspannter damit um.
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