TSV 1860 gelingt Neustart unter Trainer Argirios Giannikis

»Ein verdienter Sieg, ein erster Schritt«

Starker Auftritt: Morris Schröter. Foto: Anne Wild

Starker Auftritt: Morris Schröter. Foto: Anne Wild

München/Giesing · In einer richtungsweisenden Begegnung gegen den ebenfalls im Abstiegskampf steckenden MSV Duisburg hat sich der TSV 1860 München zuhause im ausverkauften Grünwalder Stadion vor 15.000 Zuschauern überraschend klar mit 4:1 (2:0) durchgesetzt. Drei Punkte beträgt nun der Vorsprung der Löwen auf die Abstiegszone, dazu haben die Giesinger noch ein Nachholspiel gegen Rot-Weiss Essen in der Hinterhand. Das Debüt des Neu-Trainers Argirios Giannikis ist torreich geglückt.

Aufbruchsstimmung war spürbar gewesen beim Meidericher Spielverein nach den namhaften Verpflichtungen, die man im Winter geholt hatte. Voller Erwartung reisten an die 900 Fans der Zebras mit ihrer Mannschaft nach München. Am Tag vor der Partie war zudem die Berufung des neuen Geschäftsführers Michael Preetz bekannt geworden. In Neuzugang Daniel Ginczek sowie mit Alexander Esswein und Kapitän Thomas Pledl standen routinierte Akteure mit Bundesliga-Erfahrung für den MSV auf dem Feld. Der TSV 1860 München verfügt über keinen einzigen solcher Spieler. Es schien also alles gerichtet für einen sportlichen Befreiungsschlag des abstiegsbedrohten Klubs aus dem Ruhrpott.

Doch die Gäste zeigten sich im Spielaufbau behäbig, dazu defensiv wackelig und in der Offensive ohne Durchschlagskraft. Als »nicht drittligareif« bezeichnete Trainer Boris Schommers nach Spielschluss den Auftritt seiner Mannschaft. Ganz anders dagegen der ebenfalls kriselnde TSV 1860 München. Was Giannikis seinen Spielern taktisch mit auf den Weg gegeben hatte, funktionierte auf Anhieb. Nach zuvor fünf Partien ohne Torerfolg spielten sich die Giesinger in einen regelrechten Offensivrausch.

In Folge einer Balleroberung im Mittelfeld schalteten die Löwen schnell in den Vorwärtsgang. Über Morris Schröter gelangte das Leder zu Julian Guttau an der rechten Strafraumgrenze, der mit einer Körpertäuschung nach innen zog und mit einem strammen Flachschuss zum 1:0 traf (15. Min.). Die Hausherren blieben weiter am Drücker und belohnten sich für ihr Engagement. Guttau setzte sich über den linken Flügel durch, seine Flanke verlängerte Duisburgs Innenverteidiger Joshua Bitter per Kopf unfreiwillig zum hinter ihm lauernden Schröter, der mit einem technisch sauber ausgeführten Volleyschuss aus zehn Metern das 2:0 markierte (23. Min.).

Auch nach dem Seitenwechsel bestimmten die Hausherren das Geschehen. Lakenmacher tauchte nach einem geschickten Zuspiel von Schröter frei vor Duisburgs Torhüter Vincent Müller auf, scheiterte aber mit seinem Abschluss. Der abprallende Ball landete wieder bei Schröter, der im Strafraum zwei Duisburger ins Leere laufen ließ und für das 3:0 sorgte (53. Min.). Fünf Minuten später fiel die endgültige Entscheidung. Eine Hereingabe von Schröter nahm Lakenmacher aus zehn Metern geschickt an und traf per Seitfallzieher mit dem zweiten Kontakt unhaltbar zum 4:0 (58. Min.). Beruhigt durch die deutliche Führung nahmen die Gastgeber danach etwas das Tempo aus dem Spiel. Die Duisburger erzielten ihren Ehrentreffer nach einer Flanke von Pledl, die der eingewechselte Jordanier Alaa Bakir per Kopfball zum 4:1-Endstand ins Netz setzte (71. Min.).

Trainer Giannikis erläuterte nach Abpfiff in der Pressekonferenz: »Wir wollten einen Neustart haben, uns anders als zuvor präsentieren.« Nun gelte es Kontinuität zu zeigen. »In Summe war es ein verdienter Sieg, ein erster Schritt, aber bereits am Dienstag geht es weiter.« Dann sind die Münchner Löwen um 19 Uhr in nächsten Kellerduell beim VfB Lübeck im Stadion an der Lohmühle gefordert.

(as)

Artikel vom 21.01.2024
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