Literaturhaus zeigt Ausstellung berühmter Werke

Altstadt · Verbotene Bücher

Zog sich mit seinen "Satanischen Versen" den Vorwurf der Gotteslästerung zu. Das Buch des indisch-britischen Autors Salman Rushdie wurde verboten, er selbst zum Opfer von Gegnern.  Foto: © Rachel Eliza Griffiths

Zog sich mit seinen "Satanischen Versen" den Vorwurf der Gotteslästerung zu. Das Buch des indisch-britischen Autors Salman Rushdie wurde verboten, er selbst zum Opfer von Gegnern. Foto: © Rachel Eliza Griffiths

Altstadt · Noch bis Sonntag, 4. Februar, zeigt das Literaturhaus am Salvatorplatz 1 in seiner Galerie im Erdgeschoß täglich von 11 bis 18 Uhr die Ausstellung "Verbotene Bücher".

Der Eintrittspreis beträgt 8 Euro beziehungsweise 6 Euro mit Ermäßigung. Schüler und Studenten zahlen montags nur 3 Euro. Für die sogenannte "Letzte Runde", also wenn man ab 17.30 kommt, bezahlt man nur 4 Euro. Geschlossen ist an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag sowie an Sylvester und an Neujahr.

Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm und mehrere Führungen. Beispielsweise findet am Dienstag, 19. Dezember, um 18 Uhr eine Feierabendführung statt. Auch am Dienstag, 9., Monatg, 15., und Dienstag, 16. Januar, sowie zu mehrern weiteren Terminen im Januar kann man an diesen Feierabendführungen teilnehmen.

Weitere Informationen findet man im Internet unter der Adresse www.literaturhaus-muenchen.de

Am Monatg, 15. Januar, gibt es um 18 Uhr eine Führung in Deutscher Gebärdensprache.

Kunstfreiheit oder Moral?

Zu sehen ist eine Ausstellung mit Geschichten aus und über berühmte Bücher, die verboten wurden. Ob autokratische Herrscher, totalitäre Regime oder verbohrte Bürokraten, ob besorgte Eltern, strenge Richter oder Hüter des wahren Glaubens – seit es Bücher gibt, wird erbittert um den Gegensatz zwischen Kunstfreiheit und strikten moralischen, politischen oder religiösen Vorstellungen gerungen.

Bücherverbote bedeuten Macht und Kontrolle. Kontrolle über politisch Unliebsame, über Frauen, über sozial Benachteiligte, über Menschen, die als nicht dazugehörig angesehen werden. Menschen von Bildung fernzuhalten, heißt, sie daran zu hindern, frei zu denken und sich selbst zu ermächtigen. Zensur gab es seit Erfindung des Buchdrucks und sie erreicht in der Gegenwart in vielen Regionen der Welt neue Dimensionen. Die Freiheit des Wortes muss auch in Demokratien geschützt und verteidigt werden, deren Wert immer neu beleuchtet werden.

Anschlag nur knapp überlebt

Die aktuelle Debatte zeigt, wie existentiell die Frage empfunden wird. Vom Index »librorum prohibitorum« der römischen Inquisition über die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten bis zum Mordanschlag auf Salman Rushdie, dem Autor der "Satanischen Verse«, den er nur knapp überlebt hat: Die Ausstellung lotet den Unterschied aus zwischen Verbot und Sensibilisierung in sich verändernden Gesellschaften.

Artikel vom 15.12.2023
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...