Landkreis zeichnet verdiente Bürger aus

Unterschleißheim/Ismaning · Besondere Ehre

Landrat Christoph Göbel und der 2. Bürgermeister von Unterschleißheim, Tino Schlagintweit (v.l.) mit den Feuerwehrleuten, die für ihr Engagement im Ahrntal ausgezeichnet wurden.  Foto: Robert Kiderle

Landrat Christoph Göbel und der 2. Bürgermeister von Unterschleißheim, Tino Schlagintweit (v.l.) mit den Feuerwehrleuten, die für ihr Engagement im Ahrntal ausgezeichnet wurden. Foto: Robert Kiderle

Unterschleißheim/Ismaning · Als einen der schönsten Abende im Jahr bezeichnete Landrat Christoph Göbel die Ehrung der Mitglieder der Kommunalen Selbstverwaltung, die in diesem Jahr in Brunnthal stattfand.

Bei der kommunalen Selbstverwaltung in Gemeinde- und Stadträten seien die Ehrenamtlichen auf der politischen Ebene aktiv, die die größte Bürgernähe mit sich bringe. Eine beständige Inanspruchnahme sei die Folge, die auf Kosten von Freizeit, Familie und manchmal auch Beruf erfolge. Ohne dieses spezielle Ehrenamt müsste sich der Staat noch viel weiter engagieren und es würden auch deutlich höhere Kosten entstehen, die sich in deutlich höheren Steuern niederschlagen würden.

Insgesamt wurden an diesem Abend 20 Personen aus dem Bereich des Kommunalen Ehrenamtes ausgezeichnet, davon erhielten 13 Personen eine Dankurkunde und sieben weitere die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze. Aber nicht nur Kommunalpolitiker wurden an diesem Abend geehrt, sondern auch Mitglieder des ABC Zugs Haar und der Freiwilligen Feuerwehren aus Unterschleißheim und Planegg.

Erstmals in seiner Amtszeit dürfe er eine Auszeichnung aus einem anderen Bundesland überreichen, betonte Göbel nicht ohne Stolz. Die Feuerwehr-Männer und Frauen hatten sich auf Anfrage Ende Juli 2021 auf den Weg ins Ahrntal gemacht, um dort bei den Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe zu helfen. Um 9 Uhr morgens am 29. Juli sei die Anfrage eingegangen und bereits um 16.30 Uhr setzte sich der Zug in Richtung Schadensgebiet in Bewegung. Dort waren die Mitglieder der Feuerwehren sieben Tage lang in 416 Einsatzstellen damit beschäftigt gewesen, 1.500.500 Liter Öl-Wassergemisch aufzunehmen und das kontaminierte Areal zu säubern. Alles andere als ein "normaler" Einsatz sei das gewesen, glich doch das Einsatzgebiet einem Kriegsgebiet und wurden die Ehrenamtlichen dort mit massloser Zerstörung, Leid und Tod konfrontiert. Als Dank gab es nun die Fluthelfermedaille der Regierung aus Rheinland Pfalz sowie ein Dankesschreiben des bayerischen Innenministers. Die Gäste im Festsaal honorierten den Einsatz der Feuerwehr zudem mit Standing Ovations.

Kommunale Selbstverwaltung als unverzichtbarer Bestandteil

Der Landrat betonte in seiner Ansprache, dass die Bereitschaft sich in Bayern zu engagieren sehr groß sei, was zum Glück auch für den Landkreis gelte. "Rund 41 Prozent der Menschen über 14 Jahren in Bayern engagieren sich, das entspricht rund 5,2 Millionen Personen", so Christoph Göbel weiter. Dieses Engagement sei unerlässlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sorge für stabile Strukturen und ermögliche für breite Kreise eine kulturelle und individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Ehrung sei nicht nur als persönliches Dankeschön zu verstehen, sondern auch als gesellschaftlicher Appell, dem gutem Beispiel, das hier alle Geehrten abgeben, zu folgen und zu schauen, wo man sich selber einbringen könne. Zu den Geehrten gehörten auch Rudi Essigkrug, Annette Gansmüller-Maluche und Johanna Hagn, allesamt engagierte Ismaninger. Sie alle erhielten für ihre außerordentlichen Verdienste die Verdienstmedaille in Bronze.

Heike Woschée

Artikel vom 05.12.2023
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...