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Vereinsvertreter wollen Geschäftsführung neu aufstellen
Marc-Nicolai Pfeifer macht im Sommer Schluss
Abschied am Saisonende: Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer. Foto: Anne Wild
München/Giesing · Ende der Saison 2023/2024 läuft der Vertrag von Löwen-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer beim TSV 1860 München aus. Dass sich sein Kontrakt nicht automatisch um ein fünftes Jahr verlängert, dafür sorgten Vereinsvertreter in der Gesellschafterversammlung des Klubs. Unter Verweis auf die 50+1-Regelung widersprachen sie einer weiteren Ausdehnung des Engagements. Mit der Rückendeckung durch einen einstimmigen Beschluss im neunköpfigen Verwaltungsrat des Vereins setzte sich das Präsidium gegen den Anteilseigner HAM International Limited aus Dubai durch.
Öffentlich wurde der Vorgang durch einen Artikel in der marktliberalen Tageszeitung »Die Welt«. Darin zitiert der Autor, ein bekennender Gegner der in Deutschland geltenden 50+1-Regel, ausführlich aus internem E-Mail-Verkehr des Klubs, der ihm zugespielt worden war. Aus den veröffentlichten Dokumenten geht hervor, dass sich der Haupt- und Trikotsponsor des TSV 1860 München, der Versicherungskonzern die Bayerische, einen Verbleib Pfeifers wünscht. Angetan von dem 42-Jährigen sind auch die Vertreter des Anteilseigners und Kreditgebers Hasan Ismaik. Auch sie sollen energisch für eine Verlängerung plädiert haben.
In einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung erläuterte Vereinspräsident Robert Reisinger die Beweggründe des Vereins. Es gebe »Bereiche, in denen die KGaA in den vergangenen Jahren nicht zu den Ergebnissen gekommen ist, die wir uns im Verein wünschen«. Die Sponsorenakquise sei erfolgreich gewesen. Dazu hätte neben Pfeifer auch die Sportmarketingagentur Infront ihren Beitrag geleistet. Andere Themenfelder wie die Stadionfrage, die Budgetplanung und die Fortführungsprognose für die KGaA sowie die Finanzierung des Nachwuchsleistungszentrums und der Bereich Öffentlichkeitsarbeit würden dagegen nach Ansicht der Vereinsvertreter nicht ausreichend bearbeitet.
Dabei spiele oftmals eine allzu große Rücksichtnahme der Geschäftsführung auf HAM International eine Rolle, vermutet Reisinger: »Nach meinem Empfinden sind etliche offene Sachverhalte vor allem deshalb nicht gelöst, weil alle unangenehmen Fragen – als angebliche Gesellschafterthemen deklariert – in die Aufsichtsgremien verlagert werden. Das geht aber nicht. Für mich sind das originäre Managementaufgaben. Das wollen wir als Verein für die Zukunft verändert wissen.«
Am Freitagnachmittag trafen sich die Vereinsvertreter mit dem Geschäftsführer, um ihm ihren Entschluss persönlich mitzuteilen. Das Gespräch sei respektvoll und professionell verlaufen, berichtete Pfeifer in einem Halbzeitinterview mit dem Bayerischen Rundfunk während der Partie TSV 1860 München gegen die SpVgg Unterhaching.
(as)
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