Löwen-Trainer Jacobacci enttäuscht über Niederlage

»Wir haben heute Vieles gut gemacht«

Elfmeterduell: Rene Vollath gegen Morris Schröter. Foto: Anne Wild

München-Giesing-Unterhaching · Der TSV 1860 München unterlag im heimischen Stadion an der Grünwalder Straße vor 15.000 Zuschauern der SpVgg Unterhaching mit 0:1 (0:1). Zwar waren die Weiß-Blauen über weite Strecken optisch spielbestimmend, doch am Ende jubelten die Vorstädter über ihren ersten Punktspielerfolg gegen die Giesinger seit 17 Jahren. Wie schon beim Ausscheiden der Löwen im Landespokal in Pipinsried in der vergangenen Woche sorgten ein Kopfballtreffer und ein verschossener Elfmeter für die Entscheidung.

»Wir haben heute Vieles gut gemacht, umso enttäuschender ist das Resultat«, konstatierte 1860-Trainer Maurizio Jacobacci in der Pressekonferenz nach Spielschluss. Enttäuscht dürfte auch Stammtorhüter Marco Hiller gewesen sein, als er erfuhr, dass in der Liga weiter Konkurrent David Richter im Tor der Löwen stehen würde. Schließlich hatte Jacobacci nach der verletzungsbedingten Absenz des Schlussmanns und dessen Rückkehr ins Training der versammelten Presse vor zwei Wochen noch erklärt: »Marco Hiller stand nur aufgrund seiner Verletzung und nicht aufgrund seiner Leistung nicht im Tor.« Das Löwen-Eigengewächs sei »ein großer Rückhalt für die Mannschaft«. Weiter führte der Italo-Schweizer aus: »Ihm (Hiller) jetzt das Vertrauen zu entziehen, wäre nicht förderlich für die Zukunft. Das geht über das Leistungsprinzip hinaus. Das hat mit Werteprinzipien zu tun. Sprich, Vertrauen, Respekt, Anerkennung, Korrektheit. Das gilt es auch zu berücksichtigen.«

In der Vorbereitung auf das Spiel gegen den Aufsteiger aus der Vorstadt hatte der erfahrene Italo-Schweizer nichts unversucht gelassen. Selbst der kauzige Mentaltrainer und ehemalige Profiboxer Giovanni Jemma (Leitspruch »Focus, Focus, Focus«) war nach dem Sommertrainingslager erstmals wieder mit von der Partie, um die mentale Verfassung der Löwen-Profis zu stärken. Am mangelnden Siegeswillen der Sechzger lag es dann auch nicht, dass nach 90 Minuten die Spielvereinigung triumphierte.

Zum Matchwinner wurde Unterhachings Schlussmann Rene Vollath. Bereits in der ersten Minute entschärfte er einen gefährlichen Flachschuss von Manfred Starke. Der gleiche Schütze fand auch bei einem weiteren guten Versuch aus der Distanz seinen Meister in Vollath (37. Min.). Zu diesem Zeitpunkt lag der Aufsteiger bereits in Führung. Nach einem Ballverlust der Sechzger in der Vorwärtsbewegung hatten zwei Ex-Löwen für einen Treffer gesorgt. Sebastian Maier verarbeitete halblinks außerhalb des Strafraums den Ball mit einem unkontrollierten hohen Schlag in die Gefahrenzone, wo Mathias Fetsch am langen Pfosten den einen Kopf kleineren Fabian Greilinger übersprang und zum 0:1 einköpfe (21. Min.).

Die beste Gelegenheit zum Ausgleich bot sich den Löwen kurz vor der Halbzeit. Starke eroberte den Ball nach einen missglückten Aufbaupass von Vollath, legte frei vor dem Schlussmann auf Morris Schröter ab, dessen Abschluss Josef Welzmüller in höchster Not von der Torlinie klärte. Auch der Nachschuss von Kilian Ludewig wurde vom Hachinger Innenverteidiger erfolgreich geblockt.

In der zweiten Halbzeit setzte dichtes Schneetreiben ein. Die Löwen zeigten sich einsatzfreudig um den Ausgleich bemüht. Doch das Spielglück war nicht auf ihrer Seite. Unterhachings Schlussmann Rene Vollath wehrte nach einer guten Stunde Spielzeit einen Foulelfmeter von Morris Schröter ab. Der Schütze war zuvor nach einem Zweikampf mit Dennis Waidner zu Boden gegangen. Nur kurz darauf gerieten die Münchner Löwen in Unterzahl, weil der junge Rechtsverteidiger Michael Glück die Gelb-Rote-Karte sah (65. Min.). Auch mit zehn Spielern prägten die Hausherren das Geschehen, kamen in der Schlussphase noch zu einigen kleineren Torgelegenheiten, aber der Ausgleich wollte ihnen nicht mehr gelingen.

Kommendes Wochenende erwartet am Sonntag, den 3. Dezember die Reserve von Borussia Dortmund um 19:30 Uhr den TSV 1860 München im Stadion Rote Erde.

(as)

Artikel vom 26.11.2023
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