„Der Begriff „Superfood“ ist ein Marketingbegriff, der gesetzlich nicht reguliert ist. Aber er beschreibt genau, was wir angeblich dringend benötigen, nämlich Lebensmittel mit einem hohen Nährstoffgehalt und gesundheitlichen Wirkungen,“ leitet die Sachgebietsleiterin für Ernährung, Helga Bauschmid, das Seminar zum Thema „Bayerisches Superfood - Lokale Superhelden wiederentdeckt“ ein. 21 Referentinnen für Hauswirtschaft und Ernährung und Multiplikatorinnen aus Oberbayern gingen am AELF Ebersberg-Erding dem Trend exotischer Superfoods auf die Spur. „Die exotischen Nahrungsmittel wie Chiasamen und Goji-Beeren haben einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, sind jedoch oft stark belastet und gelangen über lange Transportwege und damit einer schlechten Klimabilanz zu uns in den Handel,“ führt Bauschmid weiter aus.
Es gibt heimische Alternativen. Fachlehreranwärterin Vanessa Handl nahm die Referentinnen mit auf eine gedanklich geführte Wanderung durch Wiesen und Wälder und stellte ihnen die Vielfalt heimischer Superhelden vor: „Der Weg führt uns vorbei an Heidelbeerstauden, Holunderdolden, Hagebutten, Streuobstwiesen und Walnussbäumen. Die heimischen Alternativen haben teilweise die gleichen Inhaltsstoffe und stammen aus der Region. Diese regionalen Lebensmittel unterstützen die Landwirtschaft, haben nur kurze Wege zurückgelegt und dadurch teilweise auch mehr Nährstoffgehalt, auch weil sie nicht unreif geerntet werden mussten. Greifen sie lieber zu den heimischen Produkten.“
So ersetzen Schwarze Johannisbeeren leicht die Goji-Beeren und Leinsamen die Chiasamen und punkten mit ihren ökologischen Vorteilen„Unsere Nahrungsmittel und Zutaten sind für uns so alltäglich, dass wir sie nie als Superfood bezeichnen würden“, so lauteten die abschließenden Worte von Handl. Im praktischen Teil des Seminars kochten die Ernährungsfachfrauen dann gemeinsam mit Fachlehrerin Helene Priller neue Rezepte, von der Brennnesselsuppe über die Dinkelhanfbrötchen bis zu einer Wurzelbowl.
In kommenden Vorträgen und Kochvorführungen können die Teilnehmerinnen des Semi-nars ihre gesammelten Erfahrungen an interessierte Verbraucher weitergeben.