Stadt schafft breitere Radwege in der Martin-Luther-Straße

Giesing · Gelbe Teststreifen

In beiden Fahrtrichtungen der Martin-Luther-Straße wird das Baureferat zunächst einen gelben Radfahrstreifen mit 2,5 Metern Breite dort abmarkieren, wo es bisher nur schmale oder gar keine Radwege gibt.  Archivbild: bas

In beiden Fahrtrichtungen der Martin-Luther-Straße wird das Baureferat zunächst einen gelben Radfahrstreifen mit 2,5 Metern Breite dort abmarkieren, wo es bisher nur schmale oder gar keine Radwege gibt. Archivbild: bas

Giesing · Das Baureferat der Stadt München hat zum Wochenanfang damit begonnen, die provisorische Markierung der Radwege in der Martin-Luther-Straße umzusetzen. Der Stadtrat hatte dieses wichtige Projekt des Radentscheids bereits im Juni dieses Jahres auf den Weg gebracht.

In der Martin-Luther-Straße, die oberhalb des Giesinger Bergs beginnt und am Grünspitz in die Grünwalder Straße mündet, sind nach Angaben der Stadt München "deutlich breitere Radwege" geplant. In beide Richtungen bleibt somit für den Kfz-Verkehr nur je eine von zwei Fahrspuren erhalten. Die Gehwegbreiten bleiben dagegen weitgehend unverändert. Zudem sollen neue Fahrradabstellplätze entstehen und Bäume für ein besseres Stadtklima gepflanzt werden, informiert die Stadt in der Rathaus Umschau. Mit dem Beschluss zur Umgestaltung der Martin-Luther-Straße hat der Stadtrat einen Änderungsantrag verabschiedet, der zunächst eine provisorische Umgestaltung bis Ende September 2024 vorsieht. Das Ziel ist es dabei, zu überprüfen, welche Auswirkungen die geplante Reduktion um eine Fahrspur hat.

In beiden Fahrtrichtungen der Martin-Luther-Straße wird das Baureferat daher zunächst einen gelben Radfahrstreifen mit 2,5 Metern Breite dort abmarkieren, wo es bisher nur schmale oder gar keine Radwege gibt. Neben dem Radfahrstreifen wird im Abschnitt zwischen Tegernseer Landstraße und Weinbauernstraße eine ein Meter breite Sperrfläche den Auto- vom Radverkehr trennen. Zum Ende des Testzeitraums will die Stadt dann evaluieren, ob und wie sich die Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr sowie der Entfall der Fahrspur auf die Verkehrssicherheit auswirkt.

"Wir nehmen die Bedenken ernst"

Der Kfz-Verkehr in der Martin-Luther-Straße habe gegenüber 2008 um rund 27 Prozent abgenommen, erläutert Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Dennoch nehmen wir die Bedenken, dass der Kfz-Verkehr eingeschränkt werden könnte, ernst. Wir sind froh, dass mit der provisorischen Markierung der Radwege eine Lösung gefunden wurde, die zeitnah positive Effekte für die Verkehrssicherheit bewirkt, indem sie Rad- und Kfz-Verkehr sowie den Fuß- und Radverkehr trennt." Der Dank gelte allen Kolleginnen und Kollegen, die die Umsetzung der Testphase "so schnell und unkompliziert vorangebracht haben", ergänzt Dunkel.

"Bauliche Radwege sind für die Sicherheit des Radverkehrs unbestritten der Königsweg", meint Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer: „ Aber auch Gelbmarkierungen können unmittelbare Vorteile für Radfahrende bewirken, das hat sich in München mehrfach gezeigt. Deswegen setzen wir die Vorwegmaßnahme in der Martin-Luther-Straße noch in diesem Jahr gerne um, solange die Witterungsverhältnisse Markierungsarbeiten noch zulassen." Der Radverkehr mache schließlich keine Winterpause, erklärt Ebauer: Immer mehr Menschen in der Stadt seien ganzjährig mit dem Fahrrad unterwegs.

Mehr Platz für Radler und Fußgänger

Im Juni hatte der Stadtrat noch weitere Maßnahmen für die fahrradfreundliche Umgestaltung von Martin-Luther-Straße und Giesinger Berg beschlossen. So sollen auch an der Kreuzung zwischen Martin-Luther-, Silberhorn-, Ichostraße und Giesinger Berg die Fahrspuren für Autos reduziert und damit mehr Platz für Radler, Fußgänger und Grünflächen geschaffen werden. Zudem sind drei neue Ampeln für Fußgänger und Fahrradfahrende geplant. Auf der Südseite der Ichostraße will die Stadt für eine sicherere Erreichbarkeit der dort ansässigen Grund- und Mittelschule einen neuen Zweirichtungs-Radweg sowie einen zusätzlichen Fußgängerweg bauen.

Am Giesinger Berg wird es bergab künftig nur eine Fahrspur für Autos geben. Bergauf bleiben zur Unterstützung der Busbeschleunigung der Linie 68 zwei Fahrspuren erhalten. Bergauf soll der bisher gemeinsame Fuß- und Radweg nach Angaben der Stadt getrennt und in "komfortablen Breiten" geführt werden. Im Bereich der Bahnüberführung sollen die Radwege auf 2,30 Meter verbreitert werden. Außerdem wird eine Ampel für Radfahrende vom Giesinger Berg in die Hebenstreitstraße installiert.

Artikel vom 07.11.2023
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