Kleine Künstler

Kindergartenkunst: Tiergruppe, Acryl auf Leinwand.

Maxvorstadt · Kreativität wird in dieser Welt immer wichtiger. Kinder sind darin ganz groß – zum Beispiel im Kunstkindergarten München, einzigartig in Deutschland.

»Fantasie und Spaß an der Kunst sollten in jedem Kindergarten dazugehören«, wünscht sich Uschi Naumann. »Die Jahre von drei bis sechs sind fast die wichtigsten für die Entfaltung der Persönlichkeit. Der Grundstein für die Kreativität wird jetzt gelegt. Wenn sie als Kinder kreativ sein dürfen, dann sind sie es auch später als Erwachsene«.

Auf keinen Fall will die Kunsttherapeutin kleine Genies heranzüchten.

Nur den Künstler, der in jedem Menschen, jedem Kind, steckt, herauskitzeln. »Kunst sollte zum Leben gehören wie Luft und Wasser. Beziehungsweise zur Kindererziehung wie Legosteine und Sandkästen.« Vor 18 Jahren hat sich Uschi Naumann ihren Traum erfüllt und diesen Privatkindergarten mit Schwerpunkt Kunst und Musik eröffnet. Er ist bisher einzigartig in Deutschland geblieben.

Schon das Äußere fällt auf. Die Wände sind mit Kunstwerken aller Formate tapeziert. Die Kinder arbeiten mit Öl-, Aquarell-, Acrylfarben, genauso wie die großen Künstler. Nicht nur mit banalen Fingerfarben, Filz- und Buntstiften wie anderswo. Auf Leinwand, Papier, Folie, Holz oder hinter Glas. »All diese Materialien und Techniken – das ist was ganz anderes fürs Gefühl«, sagt Uschi Naumann.

Am wichtigsten ist ihr, dass die Spontanität und die Unangepasstheit der Kinder respektiert werden. Mehr noch, dass sie sogar darin bestärkt werden. Sie sollen Freude an ihrer Kreativität haben, am Malen, am Singen. Ich sehe jeden Tag wieder mit Stolz, was für ein Wahnsinns-Potenzial in ihnen steckt«.

Museumsbesuche gehören deshalb fest zum Kunstkindergarten-Alltag. Und nicht nur solche mit Dinosauriern, Autos und Teddybären. Sondern solche mit echter Kunst. Praktisch dabei: Das Lenbachhaus, die alte und die neue Pinakothek in München liegen um die Ecke, sind nur ein paar Blocks entfernt.

Informationen zum Kunstkindergarten in München gibt’s unter Tel. 2 71 36 28.

Artikel vom 18.07.2002
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