Neues Wohn- und Gewerbegebiet in Planung

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Startschuss gefallen

Bürgermeisterin Mindy Konwitschny und Stadtplaner Oliver Prells stellten den Stand der Planungen für das rund 61.000 Quadratmeter große Areal vor. Foto: hw

Bürgermeisterin Mindy Konwitschny und Stadtplaner Oliver Prells stellten den Stand der Planungen für das rund 61.000 Quadratmeter große Areal vor. Foto: hw

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Weit mehr als 100 Personen hatten sich zur Auftaktversammlung für die Planungen zum neuen Wohn- und Gewerbegebiet westlich der Wächterhofstraße eingefunden, zu der die Gemeinde eingeladen hatte. Wie Bürgermeisterin Mindy Konwitschny betonte, stehe man ganz am Anfang der Planungen. Zeit genug, um die Bedenken und Vorschläge der Bürger und Organisationen zu sammeln, damit am Ende ein Ergebnis erzielt werden könne, mit dem zwar nie alle, aber doch die meisten glücklich sein können. Sie versprach, dass bis zur Entscheidung über einen finalen Bebauungsplan für das Gebiet, die Bürger noch häufig die Gelegenheit bekommen werden, sich in die Überlegungen mit einzubringen.

Das Areal, das derzeit noch landwirtschaftlich genutzt wird, wird in zwei Hälften unterteilt. 40.000 Quadratmeter entfallen dabei auf die Gewerbefläche, 21.000 Quadratmeter dient dem Wohnen, aber auch der Errichtung von sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise Kinderbetreuungseinrichtungen. Das Gewerbegebiet sei dringend nötig, denn Höhenkirchen-Siegertsbrunn gehöre in Hinblick auf die Gewerbesteuereinnahmen aber auch in Hinblick auf die Zahl der Arbeitsplätze vor Ort zu den Schlusslichtern im Landkreis. Weil aber die Bedarfe groß seien und diese ohne entsprechende Mittel nicht umgesetzt werden können, bedürfe es ein deutliches Einnahmenplus für die Gemeinde, erläuterte Konwitschny weiter. Auch wenn es noch keine festen Planungen gebe, habe man einige Ankerpunkte gesetzt. So wolle man beispielsweise eher Geschosswohnungsbau als Reihenhäuser, so die Rathauschefin. Denn gerade für Senioren und junge Leute gebe es wenig Angebot an passendem Wohnraum vor Ort. Oliver Prells, Stadtplaner des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München wurde nicht müde, dabei auf den Klosteranger in Weyarn zu verweisen, der die Herausforderung platzsparend, ressourcenschonend und dennoch äußerst ansprechend zu bauen, bravourös gemeistert habe. Großzügige öffentliche Grünflächen machen die Planung luftig, bieten Raum für Begegnungen und würden zudem helfen, die individuelle Versiegelung zu reduzieren. Eine unterirdische Tiefgarage sorge in Klosteranger in Weyarn beispielsweise dafür, dass das Areal zum größten Teil autofrei gehalten werden könne, warb Prells. Die Planungen sollen darauf abzielen, die bestehende Bebauuung und die bereits existierenden Grünflächen mit den künftigen Arealen sinnvoll zu verbinden. An das bereits existierende Wohngebiet soll das neue Wohngebiet angeschlossen werden, danach erst soll das neue Gewerbegebiet anknüpfen. Viele Vorgaben habe der Gemeinderat schon aufgelistet, die die künftigen Gewerbetreibenden erfüllen müssen, wenn sie sich hier niederlassen wollen. Ausgeschlossen sind Gas- und Ölheizungen, auch ein Gewerbegebiet wie in Brunnthal mit viel Einzelhandel und entsprechendem Verkehrsaufkommen wolle man nicht, betonte Konwitschny. Ebenso habe man Schwerindustrie oder Fabriken für eine Ansiedlung ausgeschlossen. Bei der Vergabe wolle man auf Vielfalt setzen und sich bei den Gewerbesteuereinnahmen nicht auf einen großen Zahler verlassen, berichtete die Bürgermeisterin weiter. Das erste, was man nun aufstellen werde, sei eine Konzeptplanung, da diese eine größere Flexibilität erlaube und schnelle Veränderungen und Verbesserungen ohne bürokratischen Aufwand ermögliche. Zudem könne man mittels Konzeptplanung eine 3D Vorstellung des überplanten Gebiets ermöglichen und so einen guten Eindruck davon bekommen, was am Ende auf dem Areal entstehen soll. Die Gemeinde befinde sich in der guten Position einen Großteil der Fläche im eigenen Besitz zu haben, so dass auch bei der Entscheidung, ein solches Gebiet auszuweisen und zu überplanen das Areal an der Wächterhofstraße gewählt worden sei und kein anderes. "Es muss einem etwas gehören, damit man es entwickeln kann", brachte es Mindy Konwitschny auf den Punkt. Die Bürger konnten im Nachgang der Veranstaltung Zettel mit ihren Ideen, Vorschlägen und Wünschen abgeben, die in die weiteren Planungen eingearbeitet werden sollen.

Artikel vom 04.10.2023
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