Münchner Löwen beenden sportliche Durststrecke

»Enorm gewachsen, was Mentalität anbelangt«

Führungstreffer: Tim Rieder (im Hintergrund). Foto: Anne Wild

Führungstreffer: Tim Rieder (im Hintergrund). Foto: Anne Wild

München/Giesing · Mit einem »Arbeitssieg«, so Trainer Maurizio Jacobacci, gegen den Sportclub Verl von 1924, eroberte der TSV 1860 München nach seinem Auswärtserfolg in Halle, weitere drei Punkte, die den Klub aus dem Tabellenkeller ins Mittelfeld hieven. »Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird«, kommentierte der Wahl-Schweizer, dessen Team im ausverkauften Grünwalder Stadion vor 15.000 Zuschauern von einem Eigentor durch Torge Paetow kurz vor der Halbzeit profitierte.

»Das war heute sicher kein tolles Spiel«, beschrieb Jacobacci die einzige Heimpartie der Löwen zur Wiesn 2023, die dem Anlass entsprechend in ein Sondertrikot gekleidet auf dem Rasen standen. Der TSV 1860 musste neben dem nach seiner Roten Karte in Halle für drei Partien gesperrten Manfred Starke kurzfristig verletzungsbedingt auch auf Morris Schröter und Julian Guttau verzichten.

Die Gäste aus Ostwestfalen attackierten von Beginn an hoch und bereiteten den Weiß-Blauen damit sichtlich Probleme im Spielaufbau. Nach einer Flanke von Maximilian Wolfram kam Patrick Kammerbauer zum Kopfball, scheiterte aber am hervorragend parierenden Münchner Schlussmann Marco Hiller, der auch nach der anschließenden Ecke einen Kopfball von Verls Kapitän Mael Corboz entschärfte (25. Min.). Erst nach einer halben Stunde wurden die Hausherren sicherer im Umgang mit der Spielweise des Sportclubs und leiteten eigene Vorstöße ein.

Fabian Greilinger schlug einen starken Diagonalpass, den der frei vor dem Tor stehende Kilian Ludewig nicht verarbeiten konnte (36. Min.). Doch die Giesinger waren nun am Drücker und durften kurz darauf auch über das 1:0 jubeln. Joël Zwarts legte ein Zuspiel mit dem Rücken zum Tor auf die linke Strafraumseite, wo Tim Rieder sich an einem scharfen Querpass in die Mitte versuchte, der von Paetow beim Abwehrversuch ins eigene Netz gelenkt wurde (40. Min.). Nur zwei Minuten später bot sich Ludewig die nächste gute Gelegenheit. Nach einer Flanke von Albion Vrenezi kam der Leihspieler von Red Bull Salzburg am zweiten Pfosten zum Kopfball, den Torhüter Tom Müller parieren konnte.

Nach Wiederanpfiff rauschte ein Distanzschuss von Ludewig knapp am linken Kreuzeck vorbei (54. Min.). Der gebürtige Hamburger war sichtlich bemüht, seine erstmalige Berufung in die Startelf mit einer starken Leistung zu rechtfertigen. Einige Verletzungsunterbrechungen später stand nach einem Konterangriff und einem präzisen Zuspiel von Zwarts, der sich gegen drei Gegenspieler durchgesetzt hatte, wieder Ludewig völlig allein am Elfmeterpunkt vor dem Tor, scheiterte aber an Müller (61. Min.).

Die Ostwestfalen erhöhten in den Schlussviertelstunde das Risiko. Eine Flanke des agilen Wolfram verlängerte Mittelstürmer Lars Lokotsch per Kopf auf den eingewechselten Tom Baack, der den Ball aus kurzer Distanz ins Tor schicke, dabei aber im Abseits stand. »Gottseidank, sonst entsteht ein ganz anderes Spiel«, bekannte Jacobacci nach Spielschluss. In der Nachspielzeit kamen die Gäste noch zu einer Schusschance durch Marcel Benger von der Strafraumgrenze, mehr ließen die Löwen nicht mehr zu. »Wir sind zuletzt enorm gewachsen, was Mentalität anbelangt«, befand Jacobacci.

Die nächste Mentalitätsprüfung steht dem TSV 1860 bereits am Dienstagabend um 19 Uhr bevor. Dann gastieren die Münchner vor ausverkauftem Haus im Donaustadion beim Aufsteiger SSV Ulm 1846.

(as)

Artikel vom 01.10.2023
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