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Bildung war früher keine Selbstverständlichkeit
Schliersee · Alles Gute zum Schulanfang
Stillsitzen muss man im Museum nicht. Foto: Markus Wasmeier
Schliersee · Kommenden Dienstag geht die Schule wieder los und die Sommerferien neigen sich dem Ende zu. Freilich, da seufzt so mancher Schüler, der sich an die entspannten Tage am See oder im Freibad gewöhnt hat.
Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Aber einige sind auch ganz aufgeregt und voller Vorfreude, die Erstklässler nämlich. Erst vor ein paar Tagen habe ich zwei Mädchen bei uns im Museum »belauscht«, die jetzt frisch in die Schule kommen. Ganz stolz hat die erste erzählt, dass sie mit dem Papa bereits alle Hefte eingekauft hat, die auf der Liste standen, die sie von der Lehrerin bekommen hat. Und dann hat sie haarklein beschrieben wie ihr Schulranzen aussieht und man hat ihr die Freude und den Stolz, jetzt endlich ein Schulkind zu sein deutlich angemerkt. Ihre Freundin war nicht weniger motiviert und meinte, dass sie in Kunst, wenn es das Fach denn gibt, bestimmt gut ist, weil sie jetzt schon immer so viele schöne Bilder malt.
Mich haben die beiden mit ihrer Freude direkt angesteckt und ich habe in mich hineinlachen müssen und überlegt, wie es denn bei mir war, kann mich aber gar nicht mehr so gut erinnern. Ich weiß nur, dass meine Freude an der Schule von eher kurzer Dauer war. Das Stillsitzen lag und liegt mir heute noch nicht.
Die Schulpflicht kam in Bayern erst im Jahr 1802
Aber natürlich ist die Schule wichtig und heute wäre es unvorstellbar, wenn die Bildung jedem selbst überlassen wäre. Genau das war aber früher der Fall. Und da gab es dann gravierende Unterschiede. Fanden die Eltern eine Schulausbildung überhaupt wichtig oder waren die Kinder als Helfer auf dem Hof aus ihrer Sicht besser eingesetzt? Und wenn, konnten sie sich einen Privatlehrer oder Schulbesuch überhaupt leisten?
Ein Zugang zu Bildung war der Weg ins Kloster. Denn dort wurde seit Jahrhunderten die Kenntnis des Schreibens und Lesens gepflegt und gelehrt. Aber ein zölibatäres Leben war natürlich auch nicht jedermanns Sache. Darum war es rückblickend sehr gut, als im Jahr 1802 in Bayern die allgemeine Schulpflicht für Kinder bis zwölf Jahre eingeführt wurde.
War man älter als zwölf Jahre, hatte man zumindest noch die Sonntagsschule zu besuchen. Diese wurde von der Kirche geführt und man lernte anhand von Bibeltexten.
Wer sich ein Bild vom Schulalltag unserer Groß- und Urgroßeltern machen möchte, kann das bei uns im altbayerischen Dorf tun! Ein paar alte Schulbänke, Anschauungstafeln und Schreibutensilien vermitteln einen Eindruck, wie es in der Schule damals ausgesehen hat. Und unser Audioguide lässt ebenfalls eine Schulsitutation lebendig werden.
Übrigens, richtig bequem sind die Bänke, die fest mit den Tischen verbunden sind nicht, Sie dürfen gerne einmal Probesitzen. Aber keine Angst, Abfragen werde ich Sie nicht!
Vielleicht ist der Besuch bei uns im Freilichtmuseum ja eine gute Idee für einen Ausflug zum Schulanfang? Denn neben den musealen Schulrequisiten finden die Kinder bei uns im albayerischen Dorf Kinderspiele wie vor 100 Jahren und viel Platz für Bewegung und Spiel, denn ich glaube, ich war nicht der einzige Schüler, dem das Stillsitzen nicht in die Wiege gelegt wurde.
Wenn die überschüssige Energie dann abgelassen ist, lädt unser Biergarten zum gemütlichen Brotzeitmachen ein, mit frischen bayerischen Schmankerln und hausgemachter Kräuterlimonade für die frisch gebackenen Erstklässler. So wird der Schulanfang sicher zum unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.
Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier
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