Tolles Programm in Alter Münze als krönender Abschluss des Denkmalsommers zu erleben

Altstadt · Hier wurden Bayerns Goldmünzen geprägt

Im schönen Renaissance-Innenhof der Alten Münze findet der Denkmalsommer am Sonntag seinen Abschluss mit einem vilefältigen Programm für Jung und Alt. Foto: BLfD, Forstner

Im schönen Renaissance-Innenhof der Alten Münze findet der Denkmalsommer am Sonntag seinen Abschluss mit einem vilefältigen Programm für Jung und Alt. Foto: BLfD, Forstner

Altstadt · Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 10. September, bietet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) von 11 bis 23 Uhr in seiner Dienststelle in der Alten Münze ein Programm mit Führungen, Kinderverantaltungen, Stadtspaziergängen und vielem mehr an.

Es stellt zugleich den krönenden Abschluss des Denkmalsommers dar! Der Besuch und die Teilnahme an dem Programm sind kostenfrei. Die Gratis-Teilnahmekarten für die Führungen sind am Sonntag ab 10:30 Uhr vor Ort in der Alten Münze, Hofgraben 4, erhältlich. Für einige Programmpunkte ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Der Veranstalter bittet auch, zu beachten, dass am Tag des offenen Denkmals Fotos gemacht werden, die zum Zwecke der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden können. Die Datenschutzhinweise können unter der Adresse www.blfd.bayern.de/meta/datenschutz eingesehen werden.

Neues erfahren bei interessanten Führungen

Herzstück des Versantaltungstages sind die vielen Führungen zu unterschiedlichen Themen. Beispielsweise führt um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr Dr. Stefan Pongratz vom BLfD jeweils 45 Minuten lang durch das Bildarchiv des Landesamtes. Hier werden rund 1,2 Millionen Bilddokumente aufbewahrt, darunter Fotos, Dias sowie Film- und Glasplattennegative. Etwa 100.000 davon stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Die ältesten reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Damit ist das Bildarchiv die umfangreichste und älteste Fotosammlung zu Kunst, Architektur und Archäologie in Bayern. Um 11.30 Uhr, 12.45 Uhr, 14 Uhr, 15.15 Uhr und 16.30 Uhr führen außerdem die Restauratoren des BLfD durch die Restaurierungswerkstatt. Hier erfährt man, was nach archäologischen Ausgrabungen mit den Funden geschieht. Zunächst gilt es, den Erhalt der Funde zu sichern. In der Restaurierungswerkstatt erhalten sie die jeweils notwendige konservatorische Versorgung. Zu den angewandten Techniken zählen neben Röntgenprospektion, Schutzverpackung und Eisenentsalzung auch Reinigungs-, Untersuchungs- und Dokumentationsmethoden.

Hier wurden einst Goldmünzen geprägt

Die Alte Münze am Hofgraben ist seit 1986 Sitz des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Der imposante Bau wurde 1563-67 von Herzog Albrecht V. als Hofmarstall (Hofstallungen)- und Kunstkammergebäude errichtet. Bis zur Auflösung des Königreichs Bayern wurden hier Goldmünzen geprägt. Nach schweren Schäden im 2. Weltkrieg umfasst das Gebäude noch heute einen einzigartigen Renaissance-Innenhof. In den Führungen durch die Alte Münze um 13.15 Uhr, 14.15 Uhr, 16.15 Uhr und 17.15 Uhr erfährt man mehr über die bewegte Geschichte des Ensembles und seine heutige Nutzung. Sie dauert jeweils circa 30 Minuten. Daneben werden noch weitere Führungen angeboten. Das gesamte Programm ist unter der Adresse www.blfd.bayern.de/meta/aktuelle_meldungen/004846/index.html einsehbar.

Wer Näheres über die Münchner Altstadt-Brunnen erfahren will, ist bei dem um 11.15 Uhr und 13.30 Uhr angebotenen Stadtspaziergängen an der richtigen Adresse. Er widmet sich unter dem Titel "Brunnen in der Münchner Altstadt – mit Geschichten um das fürstliche und bürgerliche Wasser durch die Zeiten" jenen Brunnen, die zwischen Marienplatz und Staatskanzlei gelegen sind. Bei dem circa einstündigen Rundgang durch die Innenstadt erfährt man, welche stadthistorischen Ereignisse diese Brunnen widerspiegeln und welche Personen eng mit ihnen verbunden sind? Treffpunkt ist – wie auch bei den anderen Führungen – im Innenhof der Alten Münze. Um 16 Uhr kann man dann bei einem weiteren Spaziergang mit dem Titel "Von der Siedlung bei den Mönchen zur königlichen Residenzstadt: Münchens Topographie im Wandel der Jahrhunderte" erfahren, wie sich München von einer kleine Siedlung, deren wenige hochwassersichere Punkte für besondere Vorhaben genutzt wurden im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelte. Anhand ausgewählter Orte in der Altstadt will der Spaziergang hier Anstöße zum eigenen Schauen und Erleben geben.

Denkmal-Hits für Kids geboten

Auch für die kleinen Besucher gibt es am Tag des offenen Denkmals viel zu erleben. So können sie jederzeit zwischen 11 und 18.30 Uhr in der "Schreib-, Siegel-, Münzwerkstatt" im Innenhof Texte mit Federkiel und Tinte in altertümlichen und neuzeitlichen Schriften verfassen. Die Briefe werden dann mit Wachs und Siegel verschlossen. In der Münzwerkstatt haben sie Gelegenheit, Nachbildungen von zeitgenössischen Münzen herzustellen – aus der Zeit als das Gebäude der "Alten Münze" das Hauptmünzamt Bayerns war. Auch eine Schnitzeljagd zum 1906 stattgefundenen Goldraub in der Königlichen Münzprägeanstalt wird angeboten. Außerdem bekommt man bei "Geschichte zum Anfassen: Experimentelle Archäologie für Groß und Klein" gezeigt, wie in der Steinzeit ohne Streichholz Feuer gemacht oder ohne Maschinen Werkzeuge hergestellt wurden. Weitere Informationen und das gesamte Kinderprogramm findet man unter der oben genannten Adresse im Internet.

Versauter Musik-Ruf wird wieder hergestellt

Auch ein Konzert ist am Tag des Denkmals im Hofgraben 4 zu hören: Um 19.30 spielen G. Rag & die Landlergschwister. Nichts weniger als den versauten Ruf Bayerischer Folklore und Blasmusik wiederherzustellen, ist das Ziel der Musikgruppe. Sie spielen Landler, Zwiefache, Gstanzln sowie Wirtshausklassiker & Blasmusik – und zwar genauso, wie sie sich gehört: rau, schräg und laut. Außerdem lassen die Landlergschwister immer Songs von Hank Williams hören. Die etwas andere Blaskapelle trat bereits mehrmals im Herzkasperl-Zelt auf der Wiesn auf und erhielt 2013 einen Preis als für ihre Musik.

Auch für das leibliche Wohl ist am Tag des offenen Denkmals gesorgt: Das Wirtshaus und Theater im Fraunhofer, das unter anderem als Betreiber des Herzkasperl-Festzelts auf der Oidn Wiesn bekannt ist, bietet Speisen und Getränke im bestuhlten Innenhof der Alten Münze an.

Artikel vom 07.09.2023
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