Mit dem Dieter-Hildebrandt-Preis ausgzeichnet

München · Hohe Auszeichnung für Kroymann

Die Kabarettistin Maren Kroymann (r.) erhielt aus den Händen der 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden den Dieter-Hildebrandt-Preis überreicht. Foto: Robert Bösl

Die Kabarettistin Maren Kroymann (r.) erhielt aus den Händen der 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden den Dieter-Hildebrandt-Preis überreicht. Foto: Robert Bösl

München · Die Kabarettistin Maren Kroymann wird mit dem diesjährigen Dieter-Hildebrandt-Preis der Stadt München ausgezeichnet. Dies hat der Kulturausschuss des Stadtrats jetzt auf Empfehlung der Jury beschlossen. Der mit 10.000 Euro dotierte Dieter-Hildebrandt-Preis wird jährlich für anspruchsvolles politisches beziehungsweise dezidiert gesellschaftskritisches Kabarett vergeben.

Preiswürdig sind Künstler*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum für ihre Einzel- oder Ensembleleistung, reine Wortprogramme oder Musikkabarett. Der Preis wird seit 2016 zur Erinnerung an den Kabarettisten Dieter Hildebrandt verliehen. Die bisherigen Preisträger*innen sind Claus von Wagner, Josef Hader, Andreas Rebers, Christine Prayon, Frank-Markus Barwasser, Sarah Bosetti und zuletzt Severin Groebner. Die Jurybegründung „Eigentlich wundert man sich, dass sie ihn noch nicht hat, den Dieter-Hildebrandt-Preis. Wirkte sie doch bereits 1985 neben Dieter Hildebrandt im ‚Scheibenwischer‘ mit. Über Dieter Hildebrandt sagte sie nach seinem Tod 2013: Er sei ein Mensch mit Haltung und zugleich hoch professionell gewesen. Gerade diese Mischung sei einmalig gewesen. Das könnte sie eigentlich auch über sich selbst sagen. Nachdem sie das aber nie tun würde, übernehmen wir das für sie. Maren Kroymann ist ungeheuer vielseitig, sie ist nicht nur eine großartige Schauspielerin und virtuose Sängerin, sondern vor allem eine der wichtigsten Pionierinnen und Vorarbeiterin des feministischen Kabaretts in Deutschland. Nach ihrem ersten Bühnenprogramm ‚Auf du und du mit dem Stöckelschuh‘ wurde sie in den 1980er Jahren vom Fernsehen entdeckt. Mit ihrer ersten eigenen Satireshow ‚Nachtschwester Kroymann‘ hat sie Anfang der 1990er Jahre in der ARD Kabarettgeschichte geschrieben. Nicht ohne auch den Widerstand so mancher meist männlicher Kollegen zu spüren zu bekommen. Kroymann selbst beschrieb das so: ‚Ich war feministisch, lesbisch und tendenziell intellektuell – wobei das Schlimmste für die das Intellektuelle war‘. Unter den vielen Ehrungen, die Maren Kroymann bereits erhielt, fehlte der Dieter-Hildebrandt-Preis noch. Diese Haltungs-Lücke wird jetzt geschlossen.

Artikel vom 18.08.2023
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