Anton-Schrobenhauser-Stiftung feiert Jubiläum

München/Unterhaching · 20 Jahre Kids to Life

Stiftungsleitung Aynur Gündüz präsentierte beim Jubiläumsfest zahlreiche Eindrücke aus den vergangenen 20 Jahren. Foto: Volker Lannert

Stiftungsleitung Aynur Gündüz präsentierte beim Jubiläumsfest zahlreiche Eindrücke aus den vergangenen 20 Jahren. Foto: Volker Lannert

München/Unterhaching · Entstanden ist die Idee für die Anton Schrobenhauser-Stiftung aus dem Wunsch heraus, etwas zurückzugeben - Kindern, die es schwer haben im Leben auf den rechten Weg zu helfen.

„Ich habe auf meinem Weg viel Hilfe und Unterstützung erfahren. Mein Erfolg wäre ohne die Bereitschaft anderer, mich zu unterstützen nicht möglich gewesen“, meinte der Unterhachinger Bauunternehmer und Stifter, Anton Schrobenhauser bei einem Interview zum 10. Jubiläum bescheiden. Der Gründervater und die Seele der Stiftung ist am 7. Januar 2022 nach langer Krankheit viel zu früh verstorben.

Umso wichtiger ist es, den 20. Geburtstag seines Lebenswerks jetzt gebührend zu feiern, denn auch nach seinem Tod wird die Stiftung, die jährlich zahlreichen Kindern aus über 50 Münchner Erziehungseinrichtungen einen Ort der Erholung, Selbstfindung und mehr bietet, ihre wertvolle Arbeit unter der Leitung von Aynur Gündüz fortführen.

Schon weit vor der Gründung der Stiftung hat sich Anton Schrobenhauser für die Kinder im Clemens-Maria-Kinderheim in Putzbrunn engagiert. Mit der damaligen Leiterin, Sr. Gabriele, verband ihn ein herzliches Verhältnis, ihren Bitten nach Unterstützung von beispielsweise Klassenfahrten oder Ähnlichem kam der Unterhachinger gerne nach. „Ich wollte aber etwas tun, was nachhaltiger ist“, erklärt er anlässlich des 10-jährigen Jubiläums sein Engagement.

Gemeinsam mit den Kindern des Clemens-Maria-Kinderheims wurden damals die Pläne für das rund 16.000 Quadratmeter große Areal entwickelt. Wunschzettelähnlich wurden die Vorschläge gemalt, aufgeschrieben oder wie im Fall der Gokart-Bahn sogar als Modell erstellt. Anton Schrobenhauser war aber nicht nur Motor und Geldgeber, er packte überall selber mit an und bezog, wo immer er das konnte, die Kinder in die Realisierung der Pläne mit ein.

Seit der Grundsteinlegung im Mai 2003 ist viel passiert, das Team mit seinen Aufgaben gewachsen. Genutzt wird das Gelände aber nicht nur von den Kindern des Clemens-Maria-Kinderheimes in Putzbrunn, sondern von zahlreichen weiteren Einrichtungen wie beispielsweise dem Münchner Waisenhaus, dem Lichtblick Hasenbergl, dem Dominik-Brunner-Haus, dem Förderhaus Neuperlach oder dem Projekt „Lächeln schenken“, einem Gemeinschaftsprojekt von kids to life und der Technischen Universität München sowie dem Klinikum rechts der Isar, das sich traumatisierter Kinder und Jugendlicher annimmt.

Das Gelände vor den Toren Unterhachings mit seinem Teich, seinem Baumhaus, seinem Garten und vor allem den vielen Tieren, die dort leben, bietet den Kindern die Möglichkeit, einfach nur Kind zu sein, sich in einer freundlichen Umgebung neu zu entdecken. „Die Einbeziehung der Kinder in die Aufgaben, die das Gelände stellt, wie beispielsweise die Tierpflege, schenkt den Kindern Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen“, erklärt Stiftungsleiterin Aynur Gündüz. Aber nicht nur in den Ferien besuchen die Kinder aus den verschiedenen Einrichtungen das Gelände, jeden Tag geben sich dort andere Gruppen ein Stell-Dich-Ein. Rund 4.000 Kinder zählt das Projekt jedes Jahr, Tendenz steigend. „Die Besuche hier sind heilsam und wirken lange nach“, berichtet Aynur Gündüz.

Die Kinder kommen aber nicht nur einfach zum „Spielen“ auf das Gelände, oft werden dort auch Workshops wie Kochen oder Basteln und Werken angeboten. Viele dieser Kurse werden von Ehrenamtlichen geleitet, die sich gerne in den Dienst der guten Sache stellen. „Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer, die beispielsweise auch bei den Festen helfen, wäre unsere Arbeit in dieser Form gar nicht möglich“, betont Gündüz weiter. Aber auch ohne die zahlreichen Unterstützer, die die Projekte finanziell bezuschussen, könnten so manche Pläne nicht realisiert werden. Oft fehlt es den Einrichtungen, die mit ihren Kindern das Gelände besuchen, am Geld für das Nötigste. Unterkunft, Therapien und Versorgung und vieles mehr müssen von den Regelsätzen beglichen werden. Für persönliche Wünsche der Kinder oder zusätzliche Therapien bleibt da häufig nichts mehr übrig.

Über Spendenaufrufe werden beispielsweise die Weihnachtsgeschenke für die Kinder im Clemens-Maria-Kinderheim finanziert.

Aber auch auf dem Weg ins Berufsleben begleitet die Anton Schrobenhauser-Stiftung die Jugendlichen und hat dazu 2009 das „kids to life – Fit für work“-Projekt gegründet. Hier werden Jugendliche bei der Berufswahl unterstützt, Praktika und Ausbildungsplätze vermittelt. „Die Arbeit geht uns nicht aus, die Bedürfnisse werden im Gegenteil immer mehr“, erklärte Anton Schrobenhauser damals.

Wer die Anton-Schrobenhauser-Stiftung unterstützen möchte, egal ob ganz praktisch in Form von ehrenamtlicher Mitarbeit oder durch Spenden findet weitere Informationen unter www.kids-to-life.de oder unter Telefon 089 / 638 79 18 13 oder per E-Mail: ag@kids-to-life.de

Heike Woschée

Artikel vom 14.08.2023
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