"Ein Herz für Rentner" engagiert sich für Senioren

Bayern/München · Für ein Alter in Würde

Bei der Einweihung des Silber Quartiers: Vereinsgründerin Sandra Bisping (3.v.l.) mit einem Teil der zahlreichen Senioren, die ihr Verein regelmäßig unterstützt.  Foto: HW

Bei der Einweihung des Silber Quartiers: Vereinsgründerin Sandra Bisping (3.v.l.) mit einem Teil der zahlreichen Senioren, die ihr Verein regelmäßig unterstützt. Foto: HW

Bayern/München · Einen guten Grund zum Feiern hatte der Verein "Ein Herz für Rentner" Ende Juli, konnte doch der brandneue Treffpunkt des Vereins für bedürftige Senioren Mitten im Werksviertel, Am Kartoffelgarten 12, eingeweiht werden.

Keinen passenderen Namen hätten sich die Vereinsmitglieder aussuchen können als "Das Silber Quartier", denn in den Räumlichkeiten erinnert wahrlich nichts an Suppenküche oder Kleiderkammer. Ganz im Gegenteil, hochmodern, aber dennoch gemütlich und einladend, so präsentieren sich die Räumlichkeiten, in denen der Verein in Zukunft seine Klienten empfängt und dort neben Beratung auch Geselligkeit für die Senioren anbietet. Das Angebot von "Ein Herz für Rentner" steht allen Rentnern offen, egal ob sie aus München, dem Münchner Landkreis oder einem anderen Landkreis kommen.

Innenarchitektinnen ehrenamtlich im Einsatz

Das Silber Quartier wurde von der Innenarchitektin Julia Schneider, Inhaberin von iam interior.architects.munich, und ihrem Team ehrenamtlich geplant und eingerichtet (www.interior-architects-munich.com). Den Designerinnen lag es sehr am Herzen, eine warme und einladende Atmosphäre für die Senioren zu schaffen. Damit soll Rentnern die Scham, um Hilfe zu bitten, genommen werden. Viel Zeit, Engagement und Liebe zum Detail investierten die Architektinnen in das Hauptbüro.

9,3 Millionen Senioren sind von Armut betroffen

Die Gründerin des Vereins, Sandra Bisping, lud zur Eröffnung nicht nur Sponsoren und Wegbegleiter ein, sondern auch die Menschen, für die ihr keine Mühe zu viel ist: Senioren, die unverschuldet in Not geraten sind. Seit 2016 unterstützt der Verein Rentner finanziell, die sich trotz jahrlanger Arbeit oft nicht einmal das Nötigste zum Leben leisten können. Aber das ist nur ein Standbein des Vereins. "Armut macht einsam, hier wollen wir ebenfalls ein Zeichen setzen", betont Sandra Bisping. Darum werden dort Vorträge gehalten, Fitness- und Mentalkurse angeboten, Spielenachmittage abgehalten oder miteinander gesungen. Niemand geringerer als der bekannte Musiker Roland Hefter, der auch Mitglied im Vorstand des Vereins ist, greift regelmäßig zur Gitarre um mit seinen "Oldkehlchen" gemeinsam zu singen und Spaß zu haben. Legendär war sein Auftritt mit seinen "Oldkehlchen" auf dem Oktoberfest im vergangenen Jahr.

Überhaupt will der Verein den öffentlichen Blick auf das Problem der Altersarmut lenken, um die Diskussion darüber anzufachen.

Die Hilfsangebote, die der Verein aus Spenden finanziert sind mannigfaltig - von der Patenschaft in Höhe von 38 Euro monatlich, über finanzielle Soforthilfe bei Zuzahlungen zu Medikamenten, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden, Brillen, Fahrkarten, Nebenkosten- und Stromnachzahlungen, Waschmaschinen, Kühlschränke, Betten, Matratzen, Möbel, Schuhe, Kleidung, Fernseher, Essen auf Rädern oder dem Hausnotruf. Außerdem sorgt der Verein mit seinen 14-tägigen Obst- und Gemüseboxen für seine Senioren dafür, dass gerade in Zeiten steigender Kosten gesunde Nahrungsmittel nicht zu einem unerreichbaren Luxusgut werden. Einer, der seit einigen Jahren vom Verein unterstütz wird, ist Günther Deger. Er freut sich aber nicht nur über die finanziellen Zuwendungen, die das Leben ein wenig leichter machen, sondern auch über die Kontaktmöglichkeiten. So gehört er auch zu den "Oldkehlchen", dem Chor des Vereins. "Ich fühle mich sehr gut aufgehoben und kann mich auch einbringen, soweit ich das noch kann", betont er. So haben sich Freundschaften unter den Senioren entwickelt, schaut einer auf den anderen, wenn es ihm nicht gut geht.

Angesichts steigender Kosten steigt die Zahl der Rentner, die mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen können. Wie gut, dass es da den Verein "Ein Herz für Rentner" gibt, der mit seinem Angebot dafür sorgt, dass der größten Not Einhalt geboten werden kann.

Sandra Bisping, Gründerin und 1. Vorstand des Vereins, dankte in ihrer Eröffnungsrede von ganzem Herzen allen Spendern, ohne die der Verein Senioren in Not nicht unterstützen könnte: „Ich bin so dankbar für all die Unterstützung unserer Spender und ehrenamtlich Engagierten. Mit dem Silber Quartier können wir nun bedürftige Senioren, die sich hilfesuchend an uns wenden, an einem Ort der Wertschätzung, der Begegnung und der finanziellen Hilfe willkommen heißen." Aber auch der Verein kann nur dann helfen, wenn er Spender findet.

Wer dazu beitragen will, dass auch Menschen mit kleiner Rente einen würdevollen Lebensabend verbringen können, der kann sich unter www.einherzfuerrentner.de über die verschiedenen Möglichkeiten die Arbeit des Vereins zu unterstützen informieren oder eine Summe auf das Spendenkonto des Vereins überweisen Stadtsparkasse München

IBAN: DE03 7015 0000 1004 6597 67
BIC: SSKMDEMMXXX

Wer als Rentner nicht mehr aus noch ein weiß, ist ebenfalls aufgefordert, die Hilfe des Vereins in Anspruch zu nehmen. Zu erreichen ist der Verein unter Tel.: 089 / 413 22 90 oder per E-Mail: info@einherzfuerrentner.de

Man kann auch einfach im Silber Quartier von Montag bis Donnerstag von 10 bis 16 Uhr vorbeikommen.

hw/ad

Artikel vom 04.08.2023
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