Kindern ein Licht in dunklen Tagen sein

München · Krisenbegleitung

In Krisensituationen brauchen Kinder alle Zuwendung und Unterstützung, die sie haben können. Das Ambulante Kinderhospiz bietet Schulungen für ehrenamtliche Krisenbegleiter an. Foto: ©Stiftung AKM

München · Wenn es einem geliebten Menschen schlecht geht, tut man für ihn alles, was man kann. Geht es dabei um eine schwere Krankheit, kommt man nicht selten an seine Grenzen und ist auf Hilfe angewiesen.

Wenn es sich bei dem Erkrankten um ein Kind handelt, sieht man sich mit einer ganz besonderen Situation konfrontiert und nur allzu oft wachsen einem die täglichen Aufgaben angesichts der ausweglosen Situation über den Kopf. Man ist froh über jede erdenkliche Hilfe.

Das ambulante Kinderhospiz stellt sich vor

Für solche Fälle gibt es seit 2004 die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM). Sie betreut Familien mit unheilbar und lebensbedrohlich kranken Kindern in München und ganz Bayern. Hierzu zählen auch Ungeborene, Neugeborene, sowie Jugendliche und junge Erwachsene. Ein Team aus hauptamtlichen Ärzten, Psychologen, Krankenschwestern, Heilpädagogen, Therapeuten und Sozialarbeitern steht zur Verfügung. Unterstützt wird es von über 300 Ehrenamtlichen in den Bereichen Familienbegleitung, Krisenintervention und Öffentlichkeitsarbeit. Man will den Familien in dieser schwierigen Zeit eine feste Stütze zu sein und Momente von Sicherheit, Geborgenheit und Normalität schenken.

RUF24 – immer an der Seite der Familie

Da bei lebensbedrohlichen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen ist vieles nicht vorherseh- und planbar ist, können Eltern plötzlich so erschöpft sein, dass sie nicht wissen, wie es weitergehen kann. Auch Unfälle und unerwartete Diagnosestellungen können die Familien an den Rand ihrer Kräfte bringen. Bei der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz gibt es dafür den Krisendienst RUF24. Er stützt Familien sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag – unabhängig von der Uhrzeit und auch an Sonn- und Feiertagen, Weihnachten oder Silvester. "Wir möchten Familien im dunkelsten Sturm ein Leuchtturm sein", sagt Giulia Mauro, leitende Psychologin von RUF24.

Fünfwöchige Schulungen angeboten

Die Ehrenamtlichen unterstützen die hauptamtlichen Kräfte und besetzen circa alle 14 Tage nachts, am Wochenende oder an Feiertagen das Krisentelefon. Je nach Anfrage sind sie auch vor Ort im Einsatz. Allein sind sie dabei jedoch nie; jedem Diensthabenden steht rund um die Uhr ein erfahrener Hintergrunddienst als Austausch- und Beratungspartner telefonisch zur Seite.

Für dieses Ehrenamt sind Vor- oder Arbeitserfahrungen aus dem sozialen Bereich nicht notwendig. Wichtig ist eine eigene psychische Stabilität, die Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung und natürlich ein Führerschein. Um die angehenden Ehrenamtlichen optimal vorzubereiten, wird zweimal jährlich, im Herbst und im Frühjahr, eine Schulung für diese herausfordernde Tätigkeit angeboten. Es werden dafür Interessenten aus München und Umgebung gesucht.

Die fünf Schulungswochenenden im Herbst verteilen sich auf den Zeitraum zwischen 16. und 17. September 2023, und 20. und 21. Januar 2024. Hier sind noch einige wenige Plätze frei. Für einen späteren Zeitpunkt ist eine Aufnahme in die Warteliste möglich. Ziel der Schulung ist es zum einen, den Ehrenamtlichen Wissen über die Themen Krise, Kommunikation, Sterben, Trauer, Tod, Abschied und palliative Krankheitsbilder zu vermitteln. Zum anderen werden mögliche Einsätze praktisch geübt, Stabilisierungsmethoden an die Hand gegeben und die innere Haltung von Ruhe sowie Sicherheit aufgebaut. Fragen wie "Was ist eine Krise?", "Wie unterstütze ich eine Familie in einer Krise?" oder "Wie sorge ich auch für mich selbst gut, z.B. nach einem Einsatz?" finden dabei Raum.

Schulungsort ist die Erlöserkirche in der Ungererstraße 13. Bei Fragen zur Schulung oder zu RUF24 und zur Vereinbarung eines persönlichen Kennenlerngesprächs wenden sich Interessierte an Giulia Mauro unter der Telefonnummer 0159/04229559 oder per E-Mail an giulia.mauro@kinderhospiz-muenchen.de

red, mha

Artikel vom 18.07.2023
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