Tag der offenen Gartentür findet im Landkreis statt

München Landkreis · Viel zu entdecken

Beim Tag der offenen Gartentür lädt auch der Interkulturelle Garten in Taufkirchen zu einer Stippvisite ein. Hier gärtnern verschiedene Nationen gemeinsam. Foto: hw/Archiv

München Landkreis · Wie wunderbar und erfüllend die Gärtnerei sein kann, davon können auch die zahlreichen Teilnehmer berichten, die am Sonntag, 18. Juni, wieder zum Tag der offenen Gartentür im Landkreis München einladen.

In ganz Bayern findet diese Aktion statt, im Landkreis München sind es acht, die sich über naturinteressierte Besucher freuen. Zu finden sind diese in Haar, in Kirchheim-Heimstetten, zwei in Neubiberg, drei in Taufkirchen und einer in Pullach.

Organisiert und veranstaltet wird dieser Tag im Landkreis München von den Kreisfachberaterinnen für Gartenbau, Landespflege und Grünordnung des Landratsamtes München in Zusammenarbeit mit dem Bezirksverband und dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege. Ihre Wurzeln hat die Veranstaltung in England. Dort wurde sie 1927 zur Erinnerung an Königin Alexandra ins Leben gerufen und um Anregungen für den eigenen Garten zu sammeln und zum Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten einzuladen. Die dabei entstehenden Gespräche intensivieren auch den Kontakt zwischen den Freizeitgärtnern, den Gartenbauvereinen, der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege und den Firmen des Garten- und Landschaftsbaus. So wird der Tag der offenen Gartentür ein Erlebnis, ein Urlaub und eine Lehrstunde in einem. Die Gartenvielfalt lädt zum Verweilen und Genießen zwischen 10 und 17 Uhr ein.

Pullach: Dieses Jahr wurde für die Eröffnungsveranstaltung um 10 Uhr der für die Gartenstadt Pullach typische Hausgarten von Erika Eggelsmann in der Gistlstraße 78, Pullach, als Austragungsort gewählt. Für die Gartenbesitzerin ist es das 20-jährige Jubiläum ihrer Teilnahme am Tag der offenen Gartentür, 2003 hat sie das erste Mal ihren Garten für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Der Naturgarten bietet eine Löwenzahnwiese, drei Apfelbäume, zwei Hochbeete – mit Bohnenstangen verbunden –, Johannisbeerbüsche, Blumen und eine umfangreiche Eigen-Kompostierung. Eine Besonderheit ist ein 100-jähriger Handwerkskarren des Pullacher Schlossers, umfunktioniert als Hochbeet für Kräuter und Salat in Hausnähe. Diverse Sitzplätze im Garten laden bei schönem Wetter zum Verweilen ein.

Taufkirchen: Nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Integration ist der interkulturelle Garten Am Bahnsteig (auf der Ostseite des Bahnhofs entlang gehen, Anm. d. Redaktion) in Taufkirchen. In diesem Integrationsprojekt bewirtschaften 16 Nationen insgesamt 75 Gartenparzellen auf einem von der Gemeinde/der Organisatorin Gabi Zaglauer-Swoboda gepachteten Stück Acker. Jeder darf anbauen was er mag, wer mitmachen möchte, muss auch bei den Gemeinschaftsarbeiten wie beispielsweise beim Umsetzen des Komposthaufens mitanpacken. "Man tauscht sich aus, gießt für den Nachbarn auch mal das Beet mit wenn er im Urlaub ist und lernt sich so besser kennen", erklärt das Organisatoren-Duo Gabi Zaglauer-Swoboda und Dorothee Bischof. 2017 wurden die beiden Gärtnerinnen und engagierten Bürgerinnen vom Landkreis für ihr Engagement ausgezeichnet. "Beim gemeinsamen gärtnern tauscht man sich schon einmal darüber aus, wie man was anbaut, welche Tipps man hat oder was man daraus kochen kann", berichtet Gabi Zaglauer-Sowoba. Natürlich käme es auch einmal zu Konflikten, wie überall, wo Menschen zusammenkämen. "Das liegt dann aber eher weniger an den verschiedenen Nationalitäten als vielmehr daran, wie ordentlich jeder findet, dass eine Parzelle gepflegt sein soll", berichtet die Organisatorin schmunzelnd. Wer Taufkirchner ist und Interesse an einer Parzelle hat, kann sich bei den Organisatorinnen unter der E-Mail: interkultureller.garten@gmx.de melden.

Umweltgarten zum Erleben

Der 24 Jahre alte, ehrenamtlich gepflegte Umweltgarten der Gemeinde Taufkirchen ist aufgeteilt in Duft- und Kräutergarten, Insekten- und Teichbereich, Rosen-, Stein- und Bauerngarten, Kräuterschnecke, Kompost, Sinnespfad, Trockenmauer und Blumenwiese. Zu finden ist er im Köglweg 99 (neben dem Keltenhaus)

Staudenkleinod: Ein kleiner Reihenhausgarten in der Plantanenstr. 34 in Taufkirchen lockt mit 50 Quadratmeter Staudenpflanzungen, die schon seit knapp 20 Jahren bestehen und sehr schön mit einjährigen Pflanzen kombiniert sind. Eine wahre Blütenpracht!

Haar: In 42 Jahren hat sich der vhs Haar Ökogarten Am Walfriedhof, Ende der Ferdinand-Kobell-Straße, der hinter dem Waldfriedhof liegt, in einen Ökogarten mit Beeten, Teich, Blumen und Naturhecken verwandelt. Er ist Zuhause für Fledermäuse, Kröten, Libellen und Igel – und eine Welt voller Abenteuer für Kinder.

Neubiberg: Der Umweltgarten Neubiberg in der Äußere Hauptstr. 10: Der Biogarten im Umweltgarten neben dem Spielplatz wird durch die Mitglieder des Vereins für den Anbau von Gemüse, Blumen und Kräutern genutzt. Eine Besonderheit auf dem etwa 900 Quadratmeter großen Gartengelände ist die Tomatensammlung von Thorsten Thron zur Erhaltung alter und unbekannter Tomatensorten. Der Umweltgarten bietet ein volles Programm für den Familienausflug: Ob im Biogarten, am Teich, am Tiergehege, am Bienenhaus oder in der Blumenwiese – es gibt viel zu entdecken!

Platz für Heimisches: Der naturnahe Reihenhausgarten (ca. 250 m²) in der Zillestr. 30 mit vielen heimischen Pflanzen, Bachlauf, Lehmteich, Zisterne, Nützlingsquartieren, Totholzhaufen, NatursteinTrockenmauern, Weidenflechtzaun und Wurmwanderkasten ist ebenfalls einen Besuch wert. Es gibt heimische Tier- und Insektenarten und wunderschöne Wildblumen zu entdecken!

Kirchheim-Heimstetten: Der 60 Jahre alte Mehrgenerationengarten in der Maria-Glasl-Str. 12a ist ein 650 Quadratmeter großer „Schattengarten“ mit verschiedenen Sitzplätzen und einem begrünten Garagendach.

Auch im Internet sind die offenen Gärten samt Adressen und weiteren Informationen nachzulesen unter: www.tag-der-offenen-gartentuer-oberbayern.de

hw/lra

Artikel vom 13.06.2023
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