Leistungsfähige Drohnen werden eingesetzt

Ebersberg · Kitzrettung aus der Luft

Landwirtin Lisa Gassner und Jägerin Astrid Brenninger bei der Kitzrettung. Foto: Landesjagdverband

Landwirtin Lisa Gassner und Jägerin Astrid Brenninger bei der Kitzrettung. Foto: Landesjagdverband

Ebersberg · Jetzt ist es wieder so weit. Die erste Wiesenmahd fällt mit dem Setzen der Kitze zusammen. Dabei legt die Rehgeiß ihre Kitze oft in Wiesen nahe zum Waldrand ab.

Die erst wenigen Tage alten Kitze fliehen bei Gefahr nicht, sondern entsprechend ihrem angeborenen Verhalten bleiben sie regungslos im Gras liegen. Das schützt die Kitze zwar vor dem Fuchs, ist aber beim Mähen oft deren sicherer Tod.

Dr. Karem Gomaa, der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe Ebersberg im Landesjagverband Bayern e.V. weist hierzu auf die geltende Rechtslage hin: „Nach dem Tierschutzgesetz darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leid oder Schäden zufügen. Der Landwirt bzw. der tatsächliche Maschinenführer hat dafür Sorge zu tragen, dass Kitze bei der Mahd möglichst nicht zu Schaden kommen. Verstoße hiergegen werden mit teilweise empfindlichen Geldstrafen geahndet. Dazu gibt es mehrere einschlägige Gerichtsurteile.“

Klassische Methoden zur Kitzrettung sind das Absuchen der Wiesen mit dem Hund, das Aufstellen von Wildscheuchen und von sog. Kitzrettern, die optische und akustische Signale abgeben und so die Rehgeiß daran hindern sollen, das Kitz in diesem Bereich abzulegen.

Neuerdings werden aber auch leistungsfähige Drohnen genutzt, um Kitz in der Wise aufzuspüren. Wird mit der Drohne ein Kitz entdeckt, wird es vorsichtig geborgen und z.B. in einem Karton für kurze Zeit – bis das Mähen vorüber ist- zur Seite gebracht. Dabei ist es wichtig, dass das Kitz keine menschliche Witterung annimmt, deshalb werden dabei Handschuhe getragen. Nach dem Mähen wird das Kitz freigelassen und die Mutter nimmt es sofort wieder an.

Die zum Einsatz kommenden Drohnen müssen leistungsfähig sein und kosten daher durchaus bis zu 10.000 Euro. Daher appelliert Gomaa an die Landwirte: „Die Kitzrettung mit der Drohne ist sehr effektiv, aber auch kostspielig. Deshalb können sich mehrere Landwirte zusammentun oder die Anschaffung einer Drohne über die Jagdgenossenschaft erfolgen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Tierwohl und der Landwirt geht beim Mähen kein rechtliches Risiko ein. Jedes gerettete Kitz ist ein Beitrag zum Erhalt unserer Tierwelt und ein Zeichen, dass der Tierschutz ernst genommen wird.“

Artikel vom 25.05.2023
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...