Die Erinnerung am Leben halten

Poing · Gedenken mit Respekt@Poing

Am Denkmal für den Todeszug in Poing wurde von der AG Respekt@Poing am 27. April Blumen niedergelegt und der Opfer gedacht. Foto: Lorenz Hansen

Am Denkmal für den Todeszug in Poing wurde von der AG Respekt@Poing am 27. April Blumen niedergelegt und der Opfer gedacht. Foto: Lorenz Hansen

Poing · Vergangene Woche gedachten die Mitstreiter der Gruppe AG Respekt@Poing der schrecklichen Ereignisse, die sich am 27. April 1945 in Poing ereignet haben: Ein Zug mit über 3.500 KZ-Häftlingen musste wegen eines Getriebeschadens einen längeren Stopp einlegen. Hunderte Insassen versuchten zu fliehen, wurden aber kurze Zeit später von Nazi-Schergen zurückgetrieben.

Dabei kamen mindestens 50 Häftlinge ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Dankenswerterweise organisiert die Gemeinde Poing seit der Aufstellung des Mahnmals am Bahnhof jedes Jahr zu diesem Termin eine Gedenkveranstaltung. Auch von Respekt@Poing war wieder eine Delegation vor Ort und legte am Mahnmal Blumen ab.

Bereits zum zweiten Mal ließen Schülerinnen und Schüler der Geschichts-AG des Franz-Marc-Gymnasiums Markt Schwaben in einer szenischen Lesung die damaligen Geschehnisse in beeindruckender und bedrückender Weise lebendig werden, machten das eigentlich Unvorstellbare vorstellbar. Dieser Aspekt des Gedenkens darf nicht unterschätzt werden. Seit 78 Jahren leben wir in Frieden. Gräueltaten, wie sie in der Zeit des Nationalsozialismus an der Tagesordnung waren, kennen wir als Angehörige der Nachkriegsgeneration nicht aus dem eigenen Erleben. Damit das so bleibt, ist es unsere Aufgabe, täglich für unsere Demokratie einzustehen und uns an ihrer Fortentwicklung zu beteiligen sowie gegen Hass, Hetze und Ausgrenzung vorzugehen.

Exkursion zur Ausstellung „TO BE SEEN“

Am Sonntag, 7. Mai, lädt Respekt@Poing zum gemeinsamen Besuch der Ausstellung „TO BE SEEN: queer lives 1900 – 1950“ im NS Dokumentationszentrum München ein. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem queeren Leben in Deutschland, das sich seit der Jahrhundertwende immer mehr Freiräume und Anerkennung verschaffte, dann durch den Nationalsozialismus brutal bekämpft und zerstört wurde. Nach Kriegsende wurde an die Schicksale der LGBTQ-Kultur kaum erinnert, eine Archivierung fand ebenfalls nicht statt. Auf diese Lücke will die Ausstellung hinweisen und dabei helfen, sie zu schließen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion treffen sich am Sonntag, 7. Mai, um 13.45 Uhr am S-Bahnhof Poing, auf dem Bahnsteig Richtung München, um gemeinsam mit der S-Bahn nach München zu fahren. Es ist geplant, um 15.00 Uhr an einer Führung durch die Ausstellung teilzunehmen. Falls gewünscht, ist danach ein gemeinsamer Café-Besuch angedacht. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig. Respekt@Poing freut sich auf viele Interessierte!

Artikel vom 04.05.2023
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